Montag, 27. August 2007

BI kündigt langes Protestwochenende an /27.08.07

Für Samstag (01.09.07) mobilisiert die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow Dannenberg (BI) unter dem Motto „Gorleben brennt uns unter den Nägeln“ zu einer Demonstration an den Gorlebener Atomanlagen. In diesem Jahr rollt kein Castortransport mit hochradioaktivem Atommüll, weil ein dafür notwendiger neuer Behältertyp nicht rechtzeitig fertiggestellt werden konnte. Die „Castorfreie Zeit“ wollen die Atomkraftgegner nun nutzen, um „unüberhörbar auf die Entsorgungsmisere aufmerksam zu machen“, so der BI-Sprecher.

„Denn obwohl nirgendwo eine auch nur annähernd sichere Atommüllentsorgung in Sicht ist, produzieren die Pannen-Atommeiler weiter. Die geplanten Endlager Gorleben und Schacht Konrad sind so „sicher“ wie die katastrophalen vom weiteren Absaufen und Einstürzen bedrohten Endlager Asse II und Morsleben. Dramatisch wird hier aufgezeigt, dass weder Atomindustrie noch Politik in der Lage sind, die Bevölkerung vor radioaktiver Verseuchung zu schützen. Die Konsequenz kann nur heißen, Atomanlagen sofort stilllegen“, fasst der BI-Sprecher zusammen.

Das Protestwochenende läutet die BI bereits am Freitagabend mit einer Informationsveranstaltung im Gasthaus „Wiese“ in Gedelitz ein, wo es auch eine Campmöglichkeit geben wird. Die Veranstaltung trägt den Titel „Die Mühlen der Justiz mahlen langsam - Oder der Kampf gegen Windmühlenflügel“. Ab 18 Uhr wird der Film „Auf Nummer sicher?“ über die Auswirkungen der geplanten biometrischen Vollerfassung gezeigt. Um 19.30 Uhr beginnt die Veranstaltung und Diskussion mit Beiträgen der RechtsanwältInnen Ulrike Donat, Sönke Hilbrans und Carsten Gericke zu Einschränkungen der Meinungs- und Versammlungsfreiheit, Überwachungsstaat, Datensammlungen und Sonderdateien, sowie einer Kritik rund um den willkürlichen Missbrauch des Terrorismus-Paragraphen 129a.

Am Samstag startet der bunte Demonstrationszug um 12 Uhr in Gedelitz zu den Gorlebener Atomanlagen. Dort findet dann die Haupt-Kundgebung statt, bei der sich auch internationale Delegationen, u.a. aus Japan und Russland, mit den Gorleben- Gegnern solidarisieren werden. Der 1. September ist Anti-Kriegstag, und so ist u.a. neben Redebeiträgen der Endlagerstandorte, die mit einer Gemeinsamen Erklärung und Unterschriftensammlung eine Endlagerkampagne gestartet haben, auch ein Beitrag der Internationalen Ärzte gegen Atomenergie (IPPNW) zur Verknüpfung sogenannter „ziviler“ Atomenergienutzung mit dem militärischen Komplex angekündigt.

Nach der Kundgebung findet um 15:30 Uhr für alle bislang unentschlossenen Stromkunden eine „Stromwechsel-Party“ statt, bei der unter fachkundiger Beratung der Stromanbieter gewechselt werden kann. Ab 15 Uhr beginnt der Generation Move mit einer symbolischen „Staffelstabübergabe“ und einer Vielzahl von Informations-, Diskussions- und Kulturangeboten bis in den frühen Morgen. Das von der BI organisierte kulturelle Tagesprogramm wird musikalisch von den Bands „Aixellent“, „Schrottrommler“, „Beelzebub Airlines“, „Connexion Music“ und der „Kira Lee Band“ bestritten. Zudem regt das Pantomimen-Stelzentheater „Waldwesen“ mit ihrem Programm „Time on Earth“ zum Staunen und Nachdenken an. Für den Aufbau werden vor Ort am Freitag ab 14 Uhr noch Aufbauhelfer gesucht, sowie für Sonntagvormittag Abbauhelfer.

Flugblatt und Plakat, weitere Infos:
Pressekonferenz mit Vertretern der Endlagerstandorte Asse, Morsleben, Schacht Konrad und GorlebenDienstag, 28.08.07, 10:30 Uhr, Restaurant „Leinschloss“, Hannover
Näheres zum „Generation-Move“: Wilhelm Wittstamm 05844-99990
gelesen unter:http://www.castor.de/presse/biprmtlg/2007/quartal3/0827a.html

Donnerstag, 23. August 2007

Willkürliche Hausdurchsuchung bei Bonner Atomkraftgegner / 22.08.07

Frankfurt am Main / Berlin 22.08.2007
Pressemitteilung Attac Deutschland - Republikanischer Anwältinnen- und Anwälteverein (RAV)
Wie gestern bekannt wurde, hat die Polizei am 16. August die Wohnung eines Bonner Atomkraftgegners durchsucht und seine EDV-Ausstattung beschlagnahmt. Das Mitglied der Anti-Atom-Gruppe Bonn sei verdächtig, öffentlich zu Straftaten aufgefordert zu haben, heißt es in dem Durchsuchungsbeschluss des Amtsgerichts Bonn. Die Atomkraftgegner hatten im Juni auf ihrer Internetseite www.antiatombonn.de angekündigt, an den Blockaden des Bündnisses "Block G8" gegen den G8-Gipfel in Heiligendamm teilzunehmen.

Das globalisierungskritische Netzwerk Attac und der Republikanische Anwältinnen- und Anwälteverein (RAV) verurteilen die Hausdurchsuchung und Beschlagnahmen und fordern die Einstellung des Ermittlungsverfahrens. "Hier geht offensichtlich erneut darum, die G8-Protest-Szene auszuspähen und zu kriminalisieren", sagte Werner Rätz, Mitglied der Bonner Attac-Gruppe und des bundesweiten Attac-Koordinierungskreises. In diesen Zusammenhang gehörten auch die Razzien gegen G8-Gegner im Mai und die Verhaftung des Wissenschaftlers Andrej H. wegen angeblichen Terrorismusverdachts. "Die Willkür, mit der einzelne Personen und Gruppierungen Repressionen ausgesetzt werden, soll offenbar ein Klima der Angst schaffen, um politisch engagierte Menschen mundtot zu machen", meinte Rätz.

In dem Durchsuchungsbeschluss heißt es wörtlich, der Atomkraftgegner sei verdächtig, "als Verantwortlicher den Artikel ´Bonn goes G8: Bewegen, blockieren, bleiben´ auf die vorgenannte Interseite eingestellt zu haben, in dem im Hinblick auf den G8-Gipfel in Heiligendamm offen zu aktiven Widerstandshandlungen gegen Vollstreckungsbeamte etwa durch gewaltsames Wegdrücken aufgerufen wurde". Der Vorwurf bezieht sich auf das Konzept von "Block G8", das die Bonner Anti-Atom-Gruppe in ihren Artikel zitiert hatte. Von "gewaltsamem Wegdrücken" ist allerdings nirgends die Rede. Im Gegenteil: Die Atomgegner bekennen sich ausdrücklich zu "gewaltfreiem Widerstand gegen Atomkraft und G8".

"Die Vorwürfe der Bonner Staatsanwaltschaft sind angesichts des tatsächlichen Verlaufs der Massenblockaden während des G8-Gipfels besonders absurd und eine massive Verletzung der Demonstrationsfreiheit", betonte der RAV-Vorsitzende Wolfgang Kaleck. Gewalt sei während der Blockaden von der Polizei ausgegangen. So erlitten mindestens zwei Personen schwere Augenverletzungen, weil die Polizei ihre Wasserwerfer verbotenerweise auf Kopfhöhe einsetzte. Gewaltfreie Blockaden sind nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichtes keine Straftat, sondern eine Ordnungswidrigkeit.

Die Anti-Atom-Gruppe hatte gemeinsam mit Attac Bonn und weiteren Organisationen im lokalen G8-Plenum zu den Protesten gegen den G8-Gipfel mobilisiert.
Der beanstandete Artikel der Anti-Atom-Gruppe Bonn:
http://www.antiatombonn.de/index.php?option=com_content&task=view&id=145&Itemid=16
Gemeinsame Pressemitteilung Anti-Atom-Gruppe Bonn, Attac Bonn, Netzwerk Friedenskooperative Bonn:
www.antiatombonn.de
Für Rückfragen:
Werner Rätz, Attac-Koordinierungskreis, Tel. 0163-2423 541
Wolfgang Kaleck, RAV, Tel. 0171-335 0649

Samstag, 11. August 2007

Interview mit Sigmar Gabriel (SPD) /10.08.07

Interview der Ostthüringer-Zeitung mit Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) vom 10.08.07
Herr Gabriel, wie sparen Sie zu Hause Energie?
Bei mir zu Hause hängen Energiesparlampen, Fenster und Fassade sind nach dem neuesten Stand der Technik wärmegedämmt.
Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) lehnt Ihre Vorschläge zum Klimaschutz ab mit dem Hinweis auf 60 Milliarden Euro Kosten, die die Verbraucher bezahlen müssten. Kostet weniger Kohlendioxid so viel Geld?
Bei der Klimadiskussion wird immer vergessen, die Gegenrechnung aufzumachen. Energiesparen spart auch zu Hause viel Geld. Weil die Energiekosten in Zukunft weiter steigen werden, lohnt sich Energieeffizienz auch im Privathaushalt immer mehr.
Weiß das Ihr Kollege Glos nicht?
Offenbar hat das Wirtschaftsministerium ein Interesse daran so zu tun, als ob Klimaschutz Milliarden Euro kosten würde. Das ist ein seltsames Verständnis von der Aufgabe, um die es geht. Wir haben gemeinsam den Auftrag, ein Klima- und Energiepaket vorzulegen. Stattdessen ziehen die Vertreter des Wirtschaftsministeriums jeden Vorschlag öffentlich mit abstrusen Argumenten und Horrorzahlen durch den Kakao, ohne selbst Ideen zu entwickeln. Damit entzieht man sich der Gesamtverantwortung der Regierung für den Klimaschutz. Es kann doch nicht nur um die Gewinninteressen der Stromkonzerne gehen!
Aber Klimaschutz kostet. Weniger Kohlendioxid gibt es nur gegen mehr Geld.
Das stimmt. Aber es ist nur die halbe Wahrheit. Ein Beispiel: Intelligente neue Stromzähler kosten bundesweit vier Milliarden Euro. Damit lassen sich aber allein beim Stromverbrauch in einem Jahr bis zu fünf Milliarden Euro einsparen durch Verhaltensänderungen der Verbraucher. Daran sieht man, wie unseriös die Berechnungen des Wirtschaftsministeriums sind.
Worauf müssen sich die Verbraucher denn tatsächlich einstellen? Wollen Sie eine Klimaabgabe einführen?
Nein. Stattdesen werden wir die Förderung für Kraft-Wärme-Koppelung auf Großanlagen ausbauen. Das nutzt den Stadtwerken. Erneuerbare Energien sollen noch intensiver zur Stromerzeugung genutzt werden. Dafür muss der Stromkunde in den nächsten Jahren etwas tiefer in die Tasche greifen. Von heute einem Euro im Monat steigt der Anteil der Rechnung für Öko-Strom pro Kopf auf 1,40 Euro im Jahr 2020.
Die größten Reserven liegen aber im Privathaushalt. Was ist dort geplant?
Selbstnutzer haben ein ureigenes Interesse an einer höheren Energieeffizienz, um ihre Energiekosten zu senken. Wir wollen aber auch die Vermieter zu mehr Energieeffizienz drängen. Unterbleiben dort vorgeschriebene Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz sollen Mieter in einigen Jahren ihre zu hohen Heizkosten so kürzen können, als wären die Maßnahmen erfolgt. Über die Einzelheiten hierzu sind wir noch im Gespräch.
Thema Atomkraft: Die CDU hat Sie aufgefordert, unsichere Kernkraftwerke stillzulegen. Wann schalten Sie das erste Akw ab?
Die Betreiber haben selbst abgeschaltet. Ohne unsere Zustimmung gehen Brunsbüttel, Krümmel, Biblis A und B nicht wieder ans Netz. Zuerst müssen alle Mängel eindeutig behoben sein. Sicherheit geht vor.
RWE will die Laufzeit von Biblis A über 2008 hinaus verlängern. Wie stehen die Chancen?
Wir prüfen nach Recht und Gesetz auf Basis eines Sicherheitsvergleiches. Allerdings: Wir können doch nicht ausgerechnet die Reaktoren mit den meisten Problemen länger laufen lassen und dafür modernere AKW früher abschalten. Ich glaube auch, das ist von RWE nicht ernst gemeint. Aber Sicherheit geht vor Gewinninteressen. Hier liegt meine Aufgabe als Bundesumweltminister.
Wie viele Atomkraftwerke sind nicht gegen Terrorattacken oder Flugzeugabstürze geschützt?
Tatache ist, dass wir unterschiedlich sichere AKW haben. Es macht daher Sinn, wenig sichere früher abzuschalten. Auch darüber werde ich mit den Chefs der Stromkonzerne am 23. August sprechen.
Es gibt Probleme mit Wassereinbrüchen im Forschungsendlager Asse in Niedersachsen. Wie geht es dort weiter?
Bis Jahresende soll untersucht werden, ob wir den Atommüll dort sicher gegen das Wasser einschließen können oder die Fässer wieder herausholen müssen. Asse könnte sich zum GAU - dem größten anzunehmenden Unfall - für die Endlagerung in Deutschland entwickeln. Daraus sollten wir unsere Lehren für Prognosen über langfristige Sicherheit ziehen auch mit Blick auf den Standort Gorleben.
http://www.otz.de/otz/otz.nachrichten.volltext.php?kennung=on3otzHOMHomNational39302&zulieferer=otz&kategorie=HOM&rubrik=Homepage&region=National&auftritt=OTZ&dbserver=1 10.08.2007

Donnerstag, 9. August 2007

TV-Beitrag; Vattenfall: Wer dreimal lügt ... /12.07.08


Ob Krümmel, Brunsbüttel oder das schwedische Atomkraftwerk in Forsmark: Immer wieder hat der Energie-Riese Vattenfall Informationen über Störfälle zurück gehalten und Risiken für die Bevölkerung klein geredet. Stück für Stück kommt jetzt ans Licht, dass insbesondere alte Kraftwerke wie Brunsbüttel viel störanfälliger sind als bisher bekannt war. Aber Konsequenzen braucht Vattenfall wohl kaum zu befürchten - trotz markigen Worten verantwortlicher Politiker, die mit Lizenzentzug drohen.
TV-Beitrag WDR Monitor 12. Juli 2007

Mittwoch, 8. August 2007

Trafotransport nach Krümmel /8.08.07

Achtung! Der Trafotransport (neuer Trafo) ist von Brunsbüttel nach Krümmel auf dem Wasserweg unterwegs. Treffpunkt zur Demo ist Geesthacht. Bitte Fahrgemeinschaften bilden. Ankunft vermutlich abends. Der Straßentransport wird vermutlich heute Nacht sein.
Info-Tel. 0160-95489610

Bitte diese Nachricht weitergeben!

Findet Sie, daß der Newsletter auch für Ihre FreundInnen nützlich wäre?...dann verbreiten Sie bitte die Info, wo die Eintragung für das Abo möglich ist:
www.castor.de/newsletter
aus dem Gorleben-Newsletter; Herausgeber / verantwortlich: Redaktion "Castor-Nix-Da" Website:
www.castor.de

Hintergrundinfos zum Trafotransport zum AKW Krümmel unter:
http://de.indymedia.org/2007/08/189875.shtml ,
http://de.indymedia.org/2007/08/189932.shtml ,
http://de.indymedia.org/2007/08/190165.shtml


Nachtrag am 8.08.07 http://x1000hamburg.de/ schrieb:
Trafotransport zum AKW Krümmel blockiert / kommt alle
Kommt möglichst bald nach Geesthacht!! AktivistInnen von ROBIN WOOD haben unterstützt von FreundInnen aus unseren Gruppen bereits den Trafo-Transport vor der Schleuse in Geesthacht gestoppt. Das Schiff kann nicht weiterfahren, da vor beiden Schleuseneinfahrten Menschen in Seilen hängen. Zur Zeit (Mi., 8.8. ,23.00 Uhr) ist alles ruhig und entspannt. Die Teams richten sich darauf ein, zu bleiben.
Kommt daher Morgen, Do., 9.8.) möglichst früh nach Geesthacht. Wenn die ROWO Aktion noch läuft, kommt zur Schleuse bzw. zur dortigen Brücke über die Elbe, um die Aktion zu unterstützen. Falls der Transport dieses Nadelöhr bereits passiert hat, kommt zum Anleger (Steinstr./Am Hafen). Hier gehen wir mittlerweile davon aus, dass die Entladung auch ohne Kran möglich ist und daher wesendlich scheller ablaufen kann.
Das AKW Krümmel darf nicht wieder ans Netz, darum den den Transport eines Ersatz-Trafos vom AKW Brunsbüttel nach Krümmel verhindern! Macht mit und stärkt den Widerstand. Informiert euch, tragt euch in unsere Infomailingliste (x1000hamburg Mailingliste.) ein. Und (WICHTIG!) gebt die Infos weiter!!
Wirklich brandaktuelle Informationen zum Trafotransport findet ihr unter:
http://www.contratom.de/
Hintergründe und weiter Infos unter www.akw-brunsbuettel-stilllegen.de


Nachtrag 9.08.07 16.00Uhr C. schrieb:
Nachdem in der vergangenen Nacht der Trafotransport auf dem Wasser aufgehalten wurde, ist jetzt der Landweg versperrt. Rund 50 Leute blockieren sitzend die Straße, einige hängen mit Transparenten in Masten und Bäumen. Die Lieferung des Trafos symbolisiert das inakzeptable Vorhaben der Betreiber, den Schrottreaktor Krümmel wieder anzufahren. Das können wir verhindern, wenn die Blockade größer wird. Darum:

Kommt alle nach Geesthacht! Bringt Verpflegung mit und Schlafsäcke. Die Leute, die jetzt da sind, bleiben über Nacht. Polizei vor Ort beschränkt sich z. Z. auf Verkehrsregelung und -umleitung. Die Blockade (Am Hafen / Steinstr.) ist ohne Probleme zu erreichen. Lasst uns die Forderung deutlich unterstreichen, dass das Krümmel-Monster ein für alle Mal abgeschaltet bleiben muss. Macht Euch auf den Weg, und sagt vorher den anderen Bescheid.
Atomanlagen stillegen. Sofort und überall!

Nachtrag 9.08.07 ca. 20.00Uhr gelesen bei http://www.contratom.de/
Dringend: Kommt nach Geesthacht !!!
Liebe Leute, heute wurde festgestellt, dass der Trafo-Tieflader defekt ist, der Transport hat also nicht stattgefunden. Trotzdessen hat es eine Kletteraktion und Straßenblockade von etwa 50 Leuten auf der Transportstrecke zum AKW Krümmel gegeben! !!! Neuer Transporttermin ist morgen !!! Der Tieflader muss repariert werden, dann kann er starten zum AKW Krümmel. Das soll gegen mittag sein. Es verbringen Aktivisten heute den ganzen Tag und die Nacht in Geesthacht - und brauchen dringend Unterstützung ! Wem es irgend möglich ist, der komme bitte vorbei, auch ein Besuch mit Kaffee & Tee am heutigen Abend wäre total super. Teilweise haben die Aktivisten bereits die komplette letzte Nacht unter der Schleusenbrücke gehangen... Also: Kommt vorbei, wer heute nicht kann, der komme morgen (am besten früh)! Wir beobachten den Transport.
Aktuelle Infos am Infotelefon: 0160 - 95 48 96 10, Bilder/Infos unter http://www.contratom.de/

Abschließender Fotobericht von subkontur
http://www.subkontur.de/fotoberichte/20070810/index.html

Freitag, 3. August 2007

Umweltminister Gabriel will nach Gorleben kommen /3.08.07

Bundesumweltminister Sigmar Gabriel will nach der parlamentarischen Sommerpause nach Gorleben kommen. Das versicherte der Politiker dem SPD-Direktkandidaten für den hiesigen Wahlkreis bei der kommenden Landtagswahl, F.-J. Kamp, am Rande einer Konferenz der Friedrich-Ebert-Stiftung im Landtag in Hannover. Gabriel und Kamp sprachen über die hiesigen Atomanlagen und das Endlager-Moratorium. Der Minister dementierte dabei Gerüchte, nach denen dieses Moratorium aufgehoben werden soll. Er halte weiter an einer ergebnisoffenen Suche nach einem geeigneten Endlagerstandort fest, betonte er.
Kamp erneuerte seine Forderung, dass "im Rahmen eines internationalen Symposiums über die Problematik einer sicheren Endlagerung" debatiert werden müsse. Er erinnerte den Minister daran, dass bereits seit geraumer Zeit Einladungen aus Lüchow-Dannenberg an ihn vorlägen. Der genaue Besuchstermin steht noch nicht fest.

Zur Erinnerung:
Die "Parlamentarische Sommerpause des Deutschen Bundestages" begann am 09.07.2007 und endet mit dem 07.09.2007.

Seit September 2006 liegt der Großen Koalition Gabriels Konzept vor. Seitdem sind Teile daraus in die Öffentlichkeit gelangt. Das Gesamtkonzept, vor allem den Zeitplan für eine neue Standortsuche, erfahren bisher nicht einmal die ehemaligen Mitglieder des Arbeitskreises Auswahlverfahren Endlager-Standorte, kurz: AKEnd. Dreierlei könnte bei einem neuen Auswahlverfahren Gabriel zufolge passieren. Erstens könnte man einen Standort finden, der gleich gut ist wie Gorleben. Dann bliebe es beim Endlager im Gorlebener Wald, weil dort schon viel Geld investiert wurde. Oder: Man findet nur schlechtere Standorte als Gorleben. Dann bliebe es ebenfalls bei Gorleben. Nur im dritten Fall, wenn sich andere Plätze als besser geeignet aufdrängten, würden sie zum neuen Endlager-Standort. Vom »Aufdrängen» eines anderen Standortes ist im Konzept des Bundesumweltministers wiederholt die Rede. Was das heißt, wird allerdings nicht weiter ausgeführt. Wie groß muss der Sicherheitsvorsprung eines anderen unterirdischen Gebirges vor dem Gorlebener Salzstock sein? Eine Antwort gibt der Minister darauf bisher nicht.
Wenn sich dann ein anderer Standort »aufdränge», würde die Erkundung in Gorleben beendet. Falls nicht, würde die Suche nach einem anderen Standort aufgegeben und es bliebe beim Salzstock in Gorleben.
Was das heißt, wird in dem Gabriel-Konzept allerdings nicht ausgeführt.

„Der Salzstock Gorleben ist völlig ungeeignet zur jahrtausendelangen sicheren Lagerung von Atommüll. Er wird auch dadurch nicht geeignet, wenn es nirgendwo sonst einen besseren Standort gibt“, bekräftigt etwa Jochen Stay, Sprecher der Antiatomkampagne „X-tausendmal quer“. „Ich kann ja auch nicht mit drei defekten Autos zum TÜV und bekomme dann auf das die Plakette, das am wenigsten Schäden aufweist.“

Nebelanlagen für das AKW Biblis /03.08.07

Das südhessische Atomkraftwerk Biblis soll mit Nebelanlagen vor terroristischen Anschlägen aus der Luft geschützt werden.
Das hessische Umweltministerium in Wiesbaden teilte dazu am Freitag mit, es habe die «atomrechtliche Genehmigung für äußere Sicherheitsmaßnahmen am Kernkraftwerk Biblis mit Zustimmung des Bundesumweltministeriums erteilt». Es bestätigte damit einen Bericht der «Frankfurter Rundschau». Eine erste Pilotanlage soll schon bald am niedersächsischen Atomkraftwerk Grohnde in Betrieb gehen, bestätigte eine Sprecherin des Umweltministeriums in Hannover.
Ein Sprecher des Biblis-Betreibers RWE in Essen betonte, das Unternehmen habe die Genehmigung beantragt und werde die Anlagen auch bauen. Sie sind nach Darstellung des Sprechers in der Lage, in kurzer Zeit Atomkraftwerke in Nebel einzuhüllen. Damit werde es bei einem Angriff mit einem Flugzeug schwer, einen Reaktor zu treffen. Das Unternehmen hatte den Bau solcher Anlagen für die beiden Reaktorblöcke A und B schon Mitte 2004 beantragt. Für deren Einrichtung reichten wenige Wochen, berichtet der Sprecher. Die Kosten bezifferte er auf einen hohen einstelligen Millionenbetrag.
Nach dem Atomgesetz soll Biblis A 2008 und Biblis B 2009 abgeschaltet werden. Die Reaktorblöcke sind wegen Sicherheitsüberprüfungen derzeit von Netz.
Nach Angaben des niedersächsischen Umweltministerium will Grohnde- Betreiber E.ON auch seine fünf übrigen Atommeiler mit Nebelgranaten umgeben und habe entsprechende Anträge gestellt. Die «Frankfurter Rundschau» hatte berichtet, die umstrittene Vernebelungsanlage am Atomkraftwerk Grohnde könnte in nächster Zeit mit zwölf, mehrere Meter hohen Nebelgranaten rund um den Atommeiler bestückt werden. Die Nebelmunition soll bei einem möglichen Luftangriff automatisch gezündet werden.
Im Bundesumweltministerium stoßen die Vorhaben nach dem Zeitungsbericht auf Bedenken. Bisher sei der Nachweis nicht erbracht, dass Vernebelungsanlagen den Schutz der Atomanlagen vor Angriffen mit einem Flugzeug deutlich verbessern, zitierte die Zeitung eine Ministeriums-Sprecherin.
Auch Greenpeace zeigte sich skeptisch. Die Vernebelung bietet keinen ausreichenden Schutz vor Angriffen aus der Luft, erklärte die Umweltschutzorganisation unter Hinweis auf eine in ihrem Auftrag erstellte Studie. «Das Vernebelungskonzept der Kraftwerksbetreiber erhöht nicht die Sicherheit, sondern ist nur der Versuch, eine Schein-Sicherheit aufzubauen, die die Akzeptanz der Atomenergie in der Bevölkerung erhöhen soll,» meinte Greenpeace-Atomexperte Heinz Smital. Keins der 17 deutschen Atomkraftwerke sei gegen den Absturz eines Verkehrsflugzeuges geschützt.