Ja, wer das Leben liebt muss sich wehren,
Wer Hoffnung hat soll schrein.
Wer den Wahnsinn sieht wird ihn blockieren,
Und sperrn sie uns auch alle dafür ein.
(Peter Schönleben)
Ich bin geladen!
Die Staatsanwaltschaft Lüneburg hat mir eine Ladung zum Haftantritt geschickt. 4 Tage soll ich in "Erzwingungshaft" verbringen. Der Hintergrund: in der Nacht vom 8. auf den 9.11.2004 nahm ich gemeinsam mit mehreren hundert Menschen in Langendorf im Wendland an einer gewaltfreien Sitzblockade der Kampagne ‚X-tausendmal quer‘ teil. Wir demonstrierten so gegen einen Transport von 12 Castor-Behältern mit hochradioaktivem Atommüll ins oberirdische Zwischenlager Gorleben. Am frühen Morgen des 9.11. räumte die Polizei unsere Straßenblockade und erstattete Anzeige gegen uns wegen „Teilnahme an einer verbotenen Versammlung“. Gegen den folgenden Bußgeldbescheid über 51,- Euro legte ich - wie auch viele andere - Widerspruch ein. Am 31.5.2006 – also mehr als 1 ½ Jahre nach der Aktion – kam es zu einem Prozess vor dem Amtsgericht Lüneburg, bei dem ich wiederum zur Bezahlung eines Bußgeldes verurteilt wurde. Die Strafe wurde nun auf 100,- Euro plus Gerichtskosten erhöht. Manche der Betroffenen haben ihre Bußgelder bezahlt oder ihren Freundeskreis gebeten, die Summe solidarisch aufzubringen. Gemeinsam mit 4 anderen MitstreiterInnen habe ich mich entschlossen, die Strafe nicht zu bezahlen, sondern lieber ins Gefängnis zu gehen. Wir möchten mit diesem Schritt den Konflikt um die Atomkraft ein Stück sichtbarer machen und noch mehr Menschen einladen, sich deutlich für die Stilllegung aller Atomanlagen einzusetzen.
Bitte beachtet dazu auch unseren beiliegenden gemeinsamen Brief, den ihr gerne auch weitergeben dürft. Im Gegensatz zu meinen MittäterInnen habe ich statt zwei gleich vier Tage "Urlaub aus Staatskosten" bewilligt bekommen - vermutlich, weil sich schon bei einem früheren Anlass erwiesen hat, dass es aussichtslos ist, mich mit zwei Tagen zu etwas zwingen zu wollen.
Ihr seid eingeladen,
mit mir zusammen den Abend vor meinen Haftantritt zu verbringen. In der Sichelschmiede wird am Sonntag, den 23.9.2007 ab 20 Uhr ein Musikabend mit Liedern zum Zivilen Ungehorsam stattfinden: Lieder aus aller Welt, in denen es um den gewaltfreien Widerstand gegen Unrecht geht - manche aus der Konserve, manche zum mitsingen. Bringt gerne auch eigene Beiträge mit! Es gibt außerdem etwas zum Knabbern und zum Trinken.
Vom Montag, den 24.9. bis Freitag, den 28.9. werde ich dann meine Erzwingungshaft absitzen. Ich widme diese vier Tage Ghandhar Karmakr aus Indien und allen anderen Menschen, die durch Uranabbau, Abluft und Abwasser aus Atomkraftwerken, Wiederaufarbeitungsanlagen und Atommülldeponien oder durch Atombomben erkrankt sind.
Ihr könnt mir schreiben:
Ulrike Laubenthal
gewaltfreie Zelle
Justizvollzugsanstalt
Lehmkietenweg 1
15926 Luckau
(Bitte keine Pakete schicken! Die würde ich erst bei der Entlassung bekommen und müsste sie dann nach Hause tragen... Also auch kein Kuchen mit Feile drin, bitte.)
Mit ungezwungenen Grüßen,
Ulli
Wer Hoffnung hat soll schrein.
Wer den Wahnsinn sieht wird ihn blockieren,
Und sperrn sie uns auch alle dafür ein.
(Peter Schönleben)
Ich bin geladen!
Die Staatsanwaltschaft Lüneburg hat mir eine Ladung zum Haftantritt geschickt. 4 Tage soll ich in "Erzwingungshaft" verbringen. Der Hintergrund: in der Nacht vom 8. auf den 9.11.2004 nahm ich gemeinsam mit mehreren hundert Menschen in Langendorf im Wendland an einer gewaltfreien Sitzblockade der Kampagne ‚X-tausendmal quer‘ teil. Wir demonstrierten so gegen einen Transport von 12 Castor-Behältern mit hochradioaktivem Atommüll ins oberirdische Zwischenlager Gorleben. Am frühen Morgen des 9.11. räumte die Polizei unsere Straßenblockade und erstattete Anzeige gegen uns wegen „Teilnahme an einer verbotenen Versammlung“. Gegen den folgenden Bußgeldbescheid über 51,- Euro legte ich - wie auch viele andere - Widerspruch ein. Am 31.5.2006 – also mehr als 1 ½ Jahre nach der Aktion – kam es zu einem Prozess vor dem Amtsgericht Lüneburg, bei dem ich wiederum zur Bezahlung eines Bußgeldes verurteilt wurde. Die Strafe wurde nun auf 100,- Euro plus Gerichtskosten erhöht. Manche der Betroffenen haben ihre Bußgelder bezahlt oder ihren Freundeskreis gebeten, die Summe solidarisch aufzubringen. Gemeinsam mit 4 anderen MitstreiterInnen habe ich mich entschlossen, die Strafe nicht zu bezahlen, sondern lieber ins Gefängnis zu gehen. Wir möchten mit diesem Schritt den Konflikt um die Atomkraft ein Stück sichtbarer machen und noch mehr Menschen einladen, sich deutlich für die Stilllegung aller Atomanlagen einzusetzen.
Bitte beachtet dazu auch unseren beiliegenden gemeinsamen Brief, den ihr gerne auch weitergeben dürft. Im Gegensatz zu meinen MittäterInnen habe ich statt zwei gleich vier Tage "Urlaub aus Staatskosten" bewilligt bekommen - vermutlich, weil sich schon bei einem früheren Anlass erwiesen hat, dass es aussichtslos ist, mich mit zwei Tagen zu etwas zwingen zu wollen.
Ihr seid eingeladen,
mit mir zusammen den Abend vor meinen Haftantritt zu verbringen. In der Sichelschmiede wird am Sonntag, den 23.9.2007 ab 20 Uhr ein Musikabend mit Liedern zum Zivilen Ungehorsam stattfinden: Lieder aus aller Welt, in denen es um den gewaltfreien Widerstand gegen Unrecht geht - manche aus der Konserve, manche zum mitsingen. Bringt gerne auch eigene Beiträge mit! Es gibt außerdem etwas zum Knabbern und zum Trinken.
Vom Montag, den 24.9. bis Freitag, den 28.9. werde ich dann meine Erzwingungshaft absitzen. Ich widme diese vier Tage Ghandhar Karmakr aus Indien und allen anderen Menschen, die durch Uranabbau, Abluft und Abwasser aus Atomkraftwerken, Wiederaufarbeitungsanlagen und Atommülldeponien oder durch Atombomben erkrankt sind.
Ihr könnt mir schreiben:
Ulrike Laubenthal
gewaltfreie Zelle
Justizvollzugsanstalt
Lehmkietenweg 1
15926 Luckau
(Bitte keine Pakete schicken! Die würde ich erst bei der Entlassung bekommen und müsste sie dann nach Hause tragen... Also auch kein Kuchen mit Feile drin, bitte.)
Mit ungezwungenen Grüßen,
Ulli