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"Auf die Politik ist kein Verlass"
Knapp 300 Menschen läuten in der Innenstadt die heiße Phase des Castor-Protestes ein
Von Barbara Kaiser
Uelzen. "Strafbar macht sich, wer die Macht des Staates über das Wohl des Volkes steht", war auf einem Transparent zu lesen, mit dem der Traktor - einer von 14 - am Vormittag des Sonnabend rund um den Vitalmarkt Uelzen fuhr. Frischegarantie hier, Protest gegen dreckigen Atommüll dort. Die Angst vor unkontrollierbaren Umwelt- und Gesundheitsschäden mobilisierte knapp 300 Menschen jeden Alters.
Unter ihnen auch Ingetraut Schmäcke, die seit über 30 Jahren dabei ist. In Hannover, in Berlin, in Gorleben. "Mein Enkel ist schon so groß", lacht die 65-jährige Uelzerin, nach den Gründen ihres Mit-Tuns befragt, und deutet in etwa eine Höhe von einsfünfundachtzig an. "Aber natürlich denke ich dabei auch an ihn. Nicht nur an ihn", setzt sie ernster hinzu. In ihrer Rede auf dem Hammersteinplatz zitiert sie das alte "Wir sind das Volk!" und wirbt für Aktionen, denn "auf die Politik ist momentan kein Verlass!"
Auch Kerstin Rudek von der Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg (BI) hatte noch einmal die lange Geschichte des Protestes und der Mahnungen an die Verantwortlichen zusammen gefasst, ehe sich der Zug in Bewegung setzte.
Besonders ihre Vergleiche zwischen den Lagern Asse und Gorleben und ihre daraus resultierende Schlussfolgerung, welche Probleme im Wendländischen Salzstock noch schlummern. Noch.
Die BI wird als Kontrapunkt zu dem von Umweltminister Siegmar Gabriel vorgeschlagenen "Endlager-Symposium" ein "Stilllegungs-Symposium" veranstalten (1. November). Die Hoffnung auf Umkehr in Politik und Wirtschaft stirbt auch bei den Atomkraftgegnern zuletzt.
Die Veranstaltung blieb friedlich. Ralph Munstermann von der Uelzener Polizei bestätigte das am Nachmittag nach Abschluss.
Fotogalerie: Castor Demo in Uelzen
Quelle: az online
"Auf die Politik ist kein Verlass"
Knapp 300 Menschen läuten in der Innenstadt die heiße Phase des Castor-Protestes ein
Von Barbara Kaiser
Uelzen. "Strafbar macht sich, wer die Macht des Staates über das Wohl des Volkes steht", war auf einem Transparent zu lesen, mit dem der Traktor - einer von 14 - am Vormittag des Sonnabend rund um den Vitalmarkt Uelzen fuhr. Frischegarantie hier, Protest gegen dreckigen Atommüll dort. Die Angst vor unkontrollierbaren Umwelt- und Gesundheitsschäden mobilisierte knapp 300 Menschen jeden Alters.
Unter ihnen auch Ingetraut Schmäcke, die seit über 30 Jahren dabei ist. In Hannover, in Berlin, in Gorleben. "Mein Enkel ist schon so groß", lacht die 65-jährige Uelzerin, nach den Gründen ihres Mit-Tuns befragt, und deutet in etwa eine Höhe von einsfünfundachtzig an. "Aber natürlich denke ich dabei auch an ihn. Nicht nur an ihn", setzt sie ernster hinzu. In ihrer Rede auf dem Hammersteinplatz zitiert sie das alte "Wir sind das Volk!" und wirbt für Aktionen, denn "auf die Politik ist momentan kein Verlass!"
Auch Kerstin Rudek von der Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg (BI) hatte noch einmal die lange Geschichte des Protestes und der Mahnungen an die Verantwortlichen zusammen gefasst, ehe sich der Zug in Bewegung setzte.
Besonders ihre Vergleiche zwischen den Lagern Asse und Gorleben und ihre daraus resultierende Schlussfolgerung, welche Probleme im Wendländischen Salzstock noch schlummern. Noch.
Die BI wird als Kontrapunkt zu dem von Umweltminister Siegmar Gabriel vorgeschlagenen "Endlager-Symposium" ein "Stilllegungs-Symposium" veranstalten (1. November). Die Hoffnung auf Umkehr in Politik und Wirtschaft stirbt auch bei den Atomkraftgegnern zuletzt.
Die Veranstaltung blieb friedlich. Ralph Munstermann von der Uelzener Polizei bestätigte das am Nachmittag nach Abschluss.
Fotogalerie: Castor Demo in Uelzen
Quelle: az online