Neuer Castor-Transport im November
Am 6. November soll nach Informationen einer Bürgerinitiative im niedersächsischen Wendland der nächste Castor-Transport ins Zwischenlager Gorleben rollen. Das Innenministerium will den Termin nicht kommentieren. Atom-Gegner rufen zu Protesten auf.
Die Atom-Gegner im niedersächsischen Wendland erwarten den nächsten Castor-Transport mit nuklearem Abfall ins Zwischenlager Gorleben am 6. November. „Der Zug mit elf Castorbehältern wird am 5. November im französischen Cap de la Hague starten“, teilte die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) am Donnerstag mit. Die Gorleben-Gegner planen deshalb nach eigenen Angaben ihre Kundgebung in Dannenberg am 6. November. Das niedersächsische Innenministerium wollte den Termin nicht kommentieren. Heute besucht der Bundestags- Untersuchungsausschuss das mögliche Atommülllager.
Ein Bündnis aus Anti-Atom-Gruppen, Umweltverbänden, Gewerkschaften und Kirchenvertretern werde die Bäuerliche Notgemeinschaft und die Bürgerinitiative unterstützen, sagte der Sprecher der Initiative, Wolfgang Ehmke: „Gorleben ist schon lange kein regionales Problem mehr, hier manifestiert sich die verfahrene Atompolitik von Schwarz-Gelb, sie produziert nur Müll, von dem am Ende keiner weiß, wohin.“ Gorleben werde als Atommüll-Endlager wegen des Wasserkontakts und des Einschlusses von Gas als Atommülldeponie ausscheiden müssen.
Unterdessen hat der Endlagerbeauftragte der hannoverschen Landeskirche, Pastor Eckhard Kruse, den Widerstand gegen eine weitere Erkundung des Salzstocks in Gorleben bekräftigt. „Sollte die Bundesregierung ihre Pläne zur Enteignung wahr machen, werden wir juristisch dagegen vorgehen“, sagte der Gartower Pastor. Gartow gehört zu den vier Kirchengemeinden, die Salzrechte in Gorleben besitzen. Der stellvertretende Landesbischof Hans-Hermann Jantzen habe die Unterstützung der Landeskirche zugesagt.
Nach einem zehnjährigen Erkundungsstopp will die Bundesregierung die Erforschung des Salzstocks ab Oktober wieder aufnehmen. Der größte Grundbesitzer, Andreas Graf von Bernstorff, und die vier Kirchengemeinden sollten bereits Anfang der 1990er Jahre enteignet werden, sagte Kruse. Damals sei die Bundesregierung gescheitert. „Wir werden weiteren Erkundungen erst zustimmen, wenn die Bedingungen der Kirche erfüllt werden“, kündigte der Pasor an. Dazu gehöre eine ergebnisoffene Suche nach alternativen Standorten. (dpa/epd)
Quelle: http://www.fr-online.de