Samstag, 21. Februar 2009

Lichterkette am 26.02.09 Braunschweig - Asse - Konrad /19.02.09

Tausende Bürger wollen mit einer 52 Kilometer langen Lichterkette zwischen Braunschweig, dem Atommülllager Asse und dem geplanten Endlager Schacht Konrad für den Ausstieg aus der Kernkraft demonstrieren.

Die Anti-Atom-Initiativen wollen mit dem Protest am kommenden Donnerstag (26.) Druck auf die Politik im Wahljahr 2009 machen. Das kündigten die Organisatoren Udo Dettmann und Peter Dickel am Donnerstag in Hannover an. Sie hoffen auf annähernd zehntausend Teilnehmer an der Aktion unter dem Motto „Wir bringen Licht ins Dunkel“. Rund 8400 Fackeln wurden schon verkauft. Außerdem ist am 5. September eine bundesweite Anti-Atom-Demonstration in Berlin geplant.

Beim Protest gegen den Atommülltransport ins Zwischenlager Gorleben im vergangenen November hatte die Anti-Atom-Bewegung eine neue Blüte erlebt. Der Widerstand mit mehr als 15 000 Demonstranten aus ganz Deutschland war deutlich größer als in den Vorjahren. Vor allem auch die Pannen im einsturzgefährdeten Atommülllager Asse heizen aus Sicht der Initiativen den Protest an.

Die Organisatoren schilderten, dass sich Vereine, Kirchen und Parteien an der Lichterkette beteiligen wollten. Die Menschen sollen mit Fackeln, Feuerkörben und Lampions um Punkt 19.00 Uhr ein Zeichen gegen Atomkraft setzen. Die Sprecherin der Bürgerinitiative Braunschweig, Brigitte Süßner-Greve, sagte, sie habe lange Zeit das Gefühl gehabt, dass sich in Braunschweig niemand für das Atommülllager Asse bei Wolfenbüttel interessiere.

Die Asse ist nach Ansicht des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) - seit Jahresanfang neuer Betreiber des Atommülllagers - eines der größten Umweltprobleme in Deutschland. Die Strahlenbelastung aller Beschäftigten soll nun systematisch erfasst und ausgewertet werden. Die Bürgerinitiativen halten dies für längst überfällig.
Quelle:
abendblatt.de


weitere Informationen unter http://www.lichterkette09.de/
Mit einer 52km langen Menschenkette von Braunschweig über die ASSE II bis zum Schacht KONRAD ein unübersehbares Zeichen setzen.
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Sonntag, 15. Februar 2009

Am 5. Sept. 09 Treck nach Berlin /13.02.09

Anti-Atom-Bewegung plant Treck nach Berlin

Gorleben/Berlin (ddp). Mit einer Demonstration in Berlin will die bundesweite Anti-Atom-Bewegung drei Wochen vor der Bundestagswahl ihrer Forderung nach Abschaltung aller Kernkraftwerke Nachdruck verleihen. Für 5. September sei eine große Kundgebung am Brandenburger Tor geplant, teilten Bürgerinitiativen aus Gorleben und anderen Orten am Freitag mit. Bereits am 29. August wollten sich Aktivisten mit Traktoren, Fahrrädern und anderen Fahrzeugen in einem großen Treck in Richtung Hauptstadt auf den Weg machen.

Bei der Bundestagswahl werde auch über Laufzeitverlängerungen für die deutschen Kernkraftwerke und womöglich sogar über den Neubau von Reaktoren entschieden, erklärten die Initiativen. Zudem gehe es um die Zukunft des Endlagerstandortes Gorleben. Union und FDP sind für längere AKW-Laufzeiten und eine rasche Wiederaufnahme der Erkundungsarbeiten in Gorleben. SPD, Grüne und Linke wollen an den im Jahr 2000 vereinbarten Laufzeitbegrenzungen festhalten und neben Gorleben auch andere Orte auf ihre Eignung als mögliches Endlager untersuchen lassen.

Der Treck nach Berlin solle auch an einen Höhepunkt des Protestes gegen die Atomanlagen in Gorleben vor 30 Jahren erinnern, sagte der Sprecher der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg, Wolfgang Ehmke. Im März 1979 waren Hunderte Landwirte mit ihren Traktoren nach Hannover gefahren und dort von rund 100.000 Demonstranten empfangen worden. Der damalige niedersächsische Ministerpräsident Ernst Albrecht (CDU) erklärte daraufhin die zunächst geplante atomare Wiederaufarbeitungsanlage in Gorleben für nicht durchsetzbar.
Quelle:
ad-hoc-news

Gorleben–Moratorium verlängern /13.02.09

Endlagersuche: Angebot der Atomwirtschaft ist alter umgekippter Wein

Das
Angebot der Atomwirtschaft ist alter umgekippter Wein, den sie in neuen Schläuchen als Delikatesse anpreisen möchte. AKW-Betreiber und Atomparteien haben auf Zeit gespielt und eine verantwortliche Endlagersuche hintertrieben. Dafür dürfen sie nicht mit einem Stopp des Gorleben-Moratoriums belohnt werden, erklärt Sylvia Kotting-Uhl, umweltpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, zu den angeblich mit den Atomkraftwerksbetreibern abgestimmten Äußerungen des GNS-Geschäftsführers Holger Bröskamp, auch andere Standorte als Gorleben ins Kalkül für ein Atomendlager zu ziehen, wenn parallel die Erkundung des Salzstocks Gorleben wieder aufgenommen wird.

Das Moratorium für Gorleben muss im Gegenteil verlängert werden, damit eine ernsthafte Suche nach einem verantwortbaren Atomendlager überhaupt erst begonnen werden kann. Es muss auch mindestens solange aufrecht erhalten werden, bis das marode Atommülllager Asse saniert ist und man die notwendigen Schlussfolgerungen aus den bei der Asse gemachten Fehlern ziehen kann.

Die jetzige Rechtslage ist so: Bis 2010 besteht ein Moratorium für die weitere Erkundung von Gorleben, die Bundesregierung hat sich verpflichtet, zügig und ergebnisorientiert nach einer Lösung für die Endlagerung radioaktiver Abfälle zu sorgen. Die Fachwelt, soweit sie nicht in Diensten der Atomwirtschaft steht, geht davon aus, dass dazu in einer ergebnisoffenen vergleichende Endlagersuche mögliche Standorte in Deutschland untersucht werden müssen. Vor allem durch die Weigerung der süddeutschen Länder – aus denen der meiste Atommüll stammt, ist faktisch in den vergangenen Jahren nicht nach tauglichen Endlagermöglichkeiten gesucht worden.

Die Bundesregierung ist nicht, wie vereinbart, "zügig und ergebnisorientiert" an die Suche nach einem Atommüll-Endlager herangegangen, sondern "dösig und ergebnislos". Insbesondere CDU/CSU und FDP führen mit ihrer verantwortungslosen Pro-Gorleben-Politik Deutschland auf einen Sonderweg beim Umgang mit Atommüll. Sie verweigern auch nach dem immer größer werdenden Desaster im Atomlager Asse, ein Salzstock, der immer als Prototyp für Gorleben gehandelt wurde, die Untersuchungen von Ton- und Granitformationen. In der Schweiz oder in Frankreich wird das ganz selbstverständlich gemacht.

Die Atomwirtschaft und die ihr nahestehenden Parteien wollen nicht den sichersten und besten Standort für ein Atommüll-Endlager, sondern den nächstbesten Ort für ein Atomklo, mit dessen Unzulänglichkeiten sich dann unsere Kinder und Kindeskinder herumschlagen dürfen.
Quelle:
europaticker

Sonntag, 8. Februar 2009

Atombefuerworter sehen sich nach Schwedens Entscheidung bestärkt /07.02.09

BERLIN - «Aber bislang haben wir kein Endlager, und wir müssen dann deutlich darauf hinweisen, dass wir in ganz Deutschland danach suchen müssen.» Bis etwa 2035 müsse es ein Endlager geben, weil dann die Genehmigungen für die dezentralen Zwischenlager ausliefen. In Schweden hatte die Regierung am Donnerstag entschieden, wieder neue und größere Atomanlagen zu bauen.

CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla hielt der SPD in der «Welt am Sonntag» vor, mit ihrer «bedingungslosen Ausstiegspolitik nicht mehr auf der Höhe der Zeit und mittlerweile auch international völlig isoliert» zu sein. «Fast alle Länder um uns herum haben die Notwendigkeit der Kernenergie als Bestandteil eines modernen Energiemixes erkannt» - nur die SPD nicht, sagte er.

Der stellvertretende FDP-Vorsitzende Andreas Pinkwart hält sogar den Neubau von Atomkraftwerken in Deutschland für möglich. Man müsse zunächst eine Verlängerung der Laufzeiten verbindlich mit der Energiewirtschaft vereinbaren, sagte der nordrhein-westfälische Wissenschaftsminister der «Welt am Sonntag». Die Gewinne könnten in eine «Bundesenergiestiftung» zur Erforschung der Nukleartechnik fließen. «Ich würde dann auch, wenn wir erhebliche Fortschritte verzeichnen können, einen Neubau von Kernkraftwerken der vierten Generation nicht ausschließen wollen.»

Grünen-Chef Cem Özdemir sagte im Deutschlandradio Kultur, bei der Verlängerung der Laufzeiten von bestehenden Atomkraftwerken stünden nicht die Interessen der Verbraucher, sondern der Unternehmen im Vordergrund. «Ich finde nicht, dass es Aufgabe von Bundesregierungen ist, so eine Art verlängerter parlamentarischer Arm der Atom-Lobby zu sein.»

E.ON-Chef Wulf Bernotat forderte im Magazin «Focus», auch in Deutschland «vorurteilsfrei und offen» über eine Laufzeitverlängerung zu diskutieren. Kernkraft sei nahezu frei von Kohlendioxid (CO2) und erhöhe die Versorgungssicherheit. «Wenn der russisch-ukrainische Gasstreit eins gezeigt hat, dann, dass wir die Abhängigkeit von Energie-Importen nicht noch weiter steigern sollten.»

Laut «Focus» soll Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) Infineon-Aufsichtsratschef Max Dietrich Kley beauftragt haben, bei den vier großen Energieversorgern abzuklären, zu welchen Zugeständnissen sie bei einer Laufzeitverlängerung bereit wären. Die Energie-Branche sehe für die heimische Volkswirtschaft einen Vorteil von etwa 250 Milliarden Euro, wenn die 17 Meiler, die in Deutschland noch in Betrieb sind, nicht die beschlossenen 32, sondern - wie international üblich ­ 60 Jahren laufen dürften.

Schwedens konservativer Ministerpräsident Fredrik Reinfeldt hatte am Donnerstag die Aufhebung des nach einer Volksabstimmung 1980 geltenden Verbots von Reaktorneubauten verkündet. Zur Begründung führte er neben der angestrebten Verminderung von CO2-Emissionen auch den Energiebedarf der stark exportabhängigen schwedischen Industrie an. Deshalb sollen bei der Stilllegung von einem der zehn schwedischen Atomreaktoren nun neue Reaktoren mit größerer Leistung gebaut werden können.
Quelle: rundschau-online.de

Freitag, 6. Februar 2009

1500 Menschen umzingelten das Atomforum in Berlin /04.02.09

1.500 Menschen umzingeln Tagung des Atomforums
Mindestens 500 Menschen wollte das Bündnis aus Online-Netzwerk Campact, der Kampagne ausgestrahlt und Initative Nixatom mobilisieren, um das deutsche Atomforum mit einer Menschenkette zu umzingeln. Mission erfüllt: Mehr als 1.500 Demonstranten kamen, um dem "strahlenden Geschäft" der Atomlobby die Renaissance der Antiatombewegung entgegenzusetzen.

Der Demonstrationszug tanzt Samba und trommelt für den Atomausstieg. Angerückt sind etliche Bürgerinitiativen, Umweltorganisationen und -verbände. Dazwischen laufen Menschen jeder Generation mit gelben Laternen: Von "Großmüttern gegen Desinformation" bis hin zu jungen Familien mit selbstgemalten Transparenten. Großplakate mit Statements gegen Atomkraft hängen an signalgelben "radioaktiven" Heliumballons: "Kinder haften für ihre Eltern", "Sicher ist nur das Risiko" - zwei von sechs Argumenten von Bürgern, die im Internet gesammelt und ausgewählt wurden. Und klar, mittendrin marschieren natürlich auch die Grünen mit. Flankiert von süffisantem aber doch artigem Dank der Organisatoren aus dem Lautsprecher.

Der Atomausstieg steht im Wahljahr 2009 ganz oben auf der Diskussionsliste der Energiepolitik. Die Union will nach der Bundestagswahl den gesetzlich festgelegten Atomausstieg rückgängig machen und die Laufzeiten der "sicheren" Atomkraftwerke verlängern, hatte am Mittwoch erst CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla im ZDF erklärt. "Vertragsgemäß steht die Atomwirtschaft in Deutschland vor dem Aus, wenn sie in der nächsten Legislaturperiode ihre Schrottreaktoren reihenweise abschalten muss", sagt dagegen Christoph Bautz von Campact. Die Atomgegner wollen mitreden und schreiten mit Rückenwind voran: Im letzten Jahr hatte es bei Demonstration gegen den Castor-Transport in Gorleben die größten Proteste der letzten zehn Jahre gegeben. "Bürgerproteste haben Politik und Atomwirtschaft zum Ausstieg gezwungen. Jetzt müssen Bürgerproteste dafür sorgen, dass auch wirklich abgeschaltet wird", so Bautz.

Etwa 800 Meter muss der Protest abdecken, um das Atomforum geschlossen "unter Quaratäne" zu stellen. Für mehr als 1.500 Demonstranten ist das kein Problem: Die Menschenkette ist schnell geschlossen und das Hotel Maritim erfolgreich umzingelt. Im Inneren beginnt gerade die Tagung des deutschen Atomforums. Präsident Walther Hohfelder erneuert seine Forderung nach längeren Laufzeiten für Atomkraftwerke: Begleitend zu einem nachaltigen Konjunkturprogramm könne auf die "Preis dämpfende Wirkung" der Atomenergie nicht verzichtet werden. Der Lobbyverband hat derzeit 100 Mitglieder, darunter vor allem Unternehmen der Energiewirtschaft. Mehr als 300 nationale und internationale Vertreter aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Forschung nehmen an dem zweitätigen Kongress in Berlin teil.

Draußen hat sich der Protest inzwischen warmgetrommelt und fordert lautstark das "Abschalten!". "So groß war die Beteiligung an Protestaktionen gegen die Tagung des Atomforums noch nie", sagt Jochen Stay, Sprecher der Kampagne ausgetrahlt: "Die Atomlobby will dafür sorgen, dass die Stromkonzerne mit alten gefährlichen Reaktoren weiter Gewinne machen. Dem stellen sich immer mehr Menschen entgegen. Wir fordern einen Atomausstieg, der diesen Namen auch verdient. Die Atomkraftwerke müssen endlich vom Netz". Campact-Mann Bautz resümiert zum stattlichen Auftritt der Antiatombewegung: "Wie sind mehr als zufrieden".
Wenig später zeigt sich allerdings, dass "abschalten" auch für die Atomgegner nicht einfach ist: Eigentlich soll die Menschenkette jetzt aufgelöst werden, an einem anderen Ort ist eine Abschlusskundgebung geplant. Aber viele der Demonstranten wollen nicht gehen. Der versprochene "Abschluss bei Tee und Kuchen" scheint offenbar kein guter Ersatz für dem Platz in der ersten Reihe vor dem Tagungsort der Atomlobby. Nach erfolglosen Diskussionen mit den Dissidenten fällt die Kundgebung flach. Tee und Kuchen gab es trotzdem.
von SARAH MESSINA
Quelle:
wir-klimaretter.de

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Video: kanal B, 8:35 Min
4.2./5.2. - Alljährlich findet in Berlin die Wintertagung des Deutsches Atomforums statt. AktivistInnen aus verschiedenen Spektren trafen sich, um den Tagungsort, das Berliner Maritimhotel, zu umzingeln, um die sofortige Abschaltung aller Atomanlagen zu verlangen und dem "Ausstieg aus dem Austieg" ein klares NEIN zu erteilen.