Freitag, 17. September 2010

Video: Laufzeitverlängerung, weniger Sicherheit für Altreaktoren /9.09.10

Etikettenschwindel Laufzeitverlängerung
Weniger Sicherheit für Altreaktoren

Dieses Video ist bei YouTube online gestellt worden.
Ein TV-Beitrag des WDR Monitor vom 9. Sept. 10, 9:50min.
Bericht: Jan Schmitt, Markus Schmidt

Sonia Seymour Mikich: "Die Laufzeitverlängerung - sie ist wahrscheinlich der größte Erfolg einer Industrielobby jemals in Deutschland. Beim Atomkompromiss vom Sonntag schwärmte Kanzlerin Merkel von der "Revolution", Minister Westerwelle von der "epochalen Bedeutung", Minister Röttgen vom "weltweit einzigartigen Konzept." Die eigene heiße Luft ließ die Regierung ganz hoch abheben. Fakt ist, die Dinosaurier-Technologie darf weitermachen. Aber, aber, die deutschen AKWs sind doch die sichersten der Welt! Und hat die Regierung den Betreibern nicht zusätzlich teure Auflagen vorgegeben? Jan Schmitt und Markus Schmidt enthüllen, wie sich E.on, Vattenfall, EnBW und RWE freuen dürfen über milde Sicherheitsvorgaben. Spart ihnen viel Geld."

Und das sind die Fakten: Keines der 17 deutschen Kernkraftwerke bietet baulichen Schutz vor Terroranschlägen aus der Luft mit Passagierflugzeugen. Keines der 17 deutschen Kernkraftwerke bietet im Falle einer Kernschmelze Schutz vor Verstrahlung der Umwelt. Und alle 17 deutschen Kernkraftwerke wären heute - nach dem aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik - nicht mehr genehmigungsfähig. Wollte man sie auch nur annähernd auf den aktuellen Stand bringen, wären Investitionen in Höhe von 20 Milliarden Euro notwendig. Das hat das Bundesumweltministerium selbst errechnet. Wie notwendig diese Investitionen in die Sicherheit wären, belegen Zahlen des Bundesamtes für Strahlenschutz. Die Strahlenschützer haben Störfälle in den deutschen Atomanlagen untersucht.
Quelle: WDR Monitor