Montag, 22. Oktober 2007

Protest gegen Reaktordruckbehälter-Transport am 30.10.07

Proteste gegen Atomtransport
Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow Dannenberg (BI) ruft dazu auf, sich an den Demonstrationen gegen einen Atommülltransport aus dem stillgelegten Atomkraftwerk Rheinsberg in das Zwischenlager Lubmin bei Greifswald zu beteiligen. Der Bahntransport des über 120 Tonnen schweren Reaktordruckbehälters aus dem ehemaligen DDR-Reaktor am Stechlinsee auf einem extra aus Österreich anrollenden Spezialwaggon ist für den späten Vormittag des 30. Oktobers geplant. Der 1966 in Betrieb gegangene 70 Megawatt-Reaktor ist seit 1990 stillgelegt und seit 1995 im Abbau, der noch bis 2012 andauern soll.

„Der Transport mit einem österreichischen Spezialwaggon von Brandenburg nach Mecklenburg-Vorpommern, zeigt die Hilflosigkeit bei der Atommüllentsorgung und damit den Irrsinn des Weiterbetriebs der Atommeiler auf“, so der BI-Sprecher. Auch die Legalität des Transports sei zu bezweifeln. „Das Greifswalder Zwischenlager hat eine Aufbewahrungsgenehmigung für 40 Jahre, aber bis die Radioaktivität des Druckbehälters teilweise abgeklungen ist und er möglicherweise zerlegbar wird, vergeht wegen der Halbwertzeiten wohl noch mindestens die doppelte Zeitspanne“.

Bereits 2001 kam es beim Transport von vier mit 246 Brennelementen gefüllten Castorbehältern zwischen Rheinsberg und Greifswald zu Protesten. Die Bahn macht wegen geplanter Brückenabrisse an der Transportstrecke zusätzlichen Druck auf einen schnellen Transporttermin des elf Meter langen strahlenden Druckbehälters auf einem 24-achsigen Waggon. Zur „grünen Wiese“ kann der Rheinsberger Standort nicht mehr werden. Seit bereits vor drei Jahrzehnten ein Behälter mit flüssigem Atommüll gerissen ist und den Boden des Zwischenlagers kontaminierte, droht die radioaktive Erblast in den Stechlinsee zu geraten.
Weitere Infos:
http://www.contratom.de/