Dienstag, 26. Februar 2008

Unkontrollierbare Wassereinbrüche im Atommüll-Endlager Asse II /26.02.08

gelesen bei: Linkszeitung
von Joachim Keller
Im niedersächsischen Atommüll-Endlager Asse II lagern mittlerweile sage und schreibe 126.000 Fässer leicht- und mittelaktiver Atommüll. Unkontrollierbare Wassereinbrüche lassen das Salzbergwerk nun mitsamt dem Atommüll absaufen. Das Lager befindet sich in der dicht besiedelten Region Hannover-Braunschweig- Göttingen im Höhenzug Asse, nahe der Ortschaft Remlingen im Landkreis Wolfenbüttel. Die Asse, die finanzkräftige "Atomkraft-Befürworter" jahrelang als Vorbild für ein Atommüll-Lager in Gorleben präsentierten, ist jetzt in der Sprache von Atomkraftgegnern "havariert". Selbst nach Betreiberangaben ist die Standsicherheit nur noch bis zum Jahr 2014 gewährleistet - zuvor war von "einer Million Jahren" die Rede.

Wasser, Atommüll und Salz, diese Kombination führt alle Beteuerungen von Langzeitsicherheit und Mehrbarrierensystem ad absurdum. Für Dipl. Ing. Udo Dettmann steht fest: "Das radioaktive Inventar kommt mit der Zeit in die Biosphäre zurück. Dass die Radioaktivität unseren Lebensraum erreicht, ist somit klar, die Frage ist nur, wann und wo dies geschieht; ob in sieben, zehn oder 30 Jahren und ob zuerst in Wolfenbüttel, Braunschweig oder Lüneburg."

Zusagen und Garantien für die Endlagerung des Atommülls schmelzen offensichtlich wie Schnee in der Sonne. Die für einen "Zeitraum von einer Million Jahre" versprochene Sicherheit ist bereits nach 40 Jahren hinüber. Selbst schlimmste Befürchtungen der Atomkraftgegner sind nun Gewissheit geworden. Die Werbeagentur der Atomwirtschaft, das von Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) via steuerlicher Gemeinnützigkeit mit einem achtstelligen Euro-Betrag geförderte Deutsche Atomforum (DAtF), steht erneut vor einem Glaubwürdigkeits-GAU.

Info
Gegenüber der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow- Dannenberg wollen Heike Wiegel vom Verein aufpASSEn e.V., Peter Dickel von der "AG Schacht Konrad" und Dipl. Ing. Udo Dettmann vom "Asse-II-Koordinationskreis" (www.asse2.de) in einem PowerPoint-Vortrag für die Öffentlichkeit zeigen, was faktisch von den schönen Reden der Atomlobby am Ende bleibt: Die Stromkonzerne haben Gewinne von vielen Milliarden Euro gemacht, um den hohen Preis der dauerhaften radioaktiven Verseuchung ganzer Landstriche und Lebensräume.

Die öffentliche Demaskierung findet am Sonntag, den 2. März, um 19:00 Uhr in den "Trebeler Bauernstuben", Am Markt 5 in 29494 Trebel (Republik Freies Wendland) statt.