Sonntag, 29. Mai 2011

Sicherheitsdebatte um Gorleben neu entfacht /2.05.11

Ein Flugzeugabsturz auf das Zwischenlager Gorleben mit hoch radioaktivem Atommüll hätte keine katastrophalen Folgen für die Umgebung. Das sagt zumindest das Bundesumweltministerium. In einem Brief an den Landrat Jürgen Schulz (parteilos) in Lüchow-Dannenberg heißt es, es würde nicht zu erheblichen Freisetzungen radioaktiver Stoffe kommen. Auch das Fasslager für schwach- und mittelradioaktiven Müll sei sicher. Die Linksfraktion hat den Brief am Montag veröffentlicht.

Linke: Hohe Brandgefahr in Gorleben

"Es ist ein Skandal, dass das Ministerium vor einer notwendigen Neubewertung der Sicherheitsrisiken zu dem Schluss kommt, die beiden Lager in Gorleben seien auch bei einem Flugzeugabsturz sicher", empört sich der umweltpolitische Sprecher der Linksfraktion, Kurt Herzog. In dem Schreiben des Ministeriums hieße es, eine Neubewertung der Sicherheit einschließlich des "tolerierten Restrisikos" sei gegebenenfalls notwendig und sollte alle kerntechnischen Anlagen erfassen. Das sind den Linken "zu viele Konjunktive". Herzog wertet das Schreiben als gezielte positive Begleitmaßnahme des Ministeriums, um ein Endlager in Gorleben nicht zu gefährden. Er weist drauf hin, dass es im Zwischenlager Gorleben keine Kerosinablaufrinne gebe, wodurch die Branddauer erheblich steigen könnte. Außerdem seien bestimmte Behältertypen so konstruiert, dass sie im Falle eines Brandes als Brandbeschleuniger wirken würden.
Quelle: ndr.de