Dienstag, 12. Juli 2011

Polizeigewerkschaft gegen Castor im Herbst 2011 /7.07.11

Der Atomausstieg ist seit vergangener Woche beschlossene Sache. Doch damit ist die Frage nach der Lagerung des Atommülls noch längst nicht geklärt. So soll auch in diesem Jahr wieder ein Zug mit hochradioaktivem Müll aus Frankreich in das niedersächsische Zwischenlager Gorleben rollen. Im vergangenen Jahr hatten dagegen so viele Menschen wie noch nie protestiert. Das brachte auch die Polizei an ihre Grenzen. Die Gewerkschaft der Polizei Niedersachsen ist daher gegen einen Castor-Transport.

"Für Beamten und Familien untragbar"

Der für Herbst geplante Castor-Transport muss verschoben werden. Das fordert der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP) Niedersachsen, Dietmar Schilff. Die Zeit reiche nicht mehr aus, um einen derartigen Großeinsatz der Polizei zu planen. Im schlimmsten Fall könnte ein Transport sogar in die Vorweihnachtszeit fallen, befürchtet der Gewerkschaftschef. Das sei für die Beamten und ihre Familien untragbar.

Innenministerium: Castor muss noch in diesem Jahr rollen

Das niedersächsische Innenministerium sieht darin allerdings keine Probleme. Theoretisch müsste der Castor sogar während der Feiertage oder danach rollen, betont ein Ministeriumssprecher. Schließlich habe das Bundesamt für Strahlenschutz ein Zeitfenster bis Jahresende vorgegeben. Verschieben lasse sich der Transport auch nicht. Deutschland müsse den Atommüll aus Frankreich in diesem Jahr zurücknehmen, so stehe es in Verträgen. Logistisch und einsatztechnisch werde aber alles für bestmögliche Umstände getan, so der Ministeriumssprecher.
Quelle: ndr.de