Ein Leerbehälter des neuen Castor-Typs HAW 28M ist im September 2007 ins Zwischenlager Gorleben geliefert worden. Doch im Zulassungsverfahren knirscht es. Die Bundesanstalt für Materialforschung wirft der Antragstellerin GNS angeblich Defizite bei den Rechenmodellen für die Castor-Sicherheit vor.
Der Castoren-Transport 2009 nach Gorleben ist entgegen anderslautenden Medienberichten noch nicht definitiv abgesagt. Dies betont die Gesellschaft für Nuklearservice (GNS), Betreiberin des Zwischenlagers in Gorleben. Wenn es eine Genehmigung für den neuen Castor-Behälter HAW 28 M bis September gäbe, wäre ein Transporttermin 2009 zu halten. Es stelle aber auch kein Problem dar, wenn es 2009 keinen Transport gäbe, sagt Jürgen Auer, Pressesprecher der GNS-Tochter BLG in Gorleben. Unabhängig davon ist jetzt erneut eine Diskussion losgetreten über die Frage, wie sicher Berechnungen und Prüfungen für Atommüll-Behälter sind.
Denn nach einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung" gibt es im Zulassungsverfahren für den neuen Behältertypen Probleme. Die Bundesanstalt für Materialforschung (BAM) ist damit beauftragt. Laut „Süddeutscher Zeitung" hat die BAM in einem Schreiben an die GNS „Defizite des Antragstellers bei grundlegenden Fragestellungen" beklagt. Diese Defizite seien „eine der wesentlichen Ursachen für die zeitlichen Verzögerungen" im Zulassungsverfahren. Rechenmodelle für die Castoren seien so verändert worden, dass sie bestimmte Ergebnisse gebracht hätten.Die GNS dementiert nicht, dass es ein solches Schreiben gibt. Sprecher Jürgen Auer betont aber, dass man die Inhalte „nicht überbewerten" sollte. Schließlich würden jetzt aufwändigere Rechenverfahren als früher angewandt.
Die Sicherheit der Behälter wird seit jeher vorwiegend anhand von umstrittenen Rechenmodellen ermittelt. Sie sollen das Verhalten der Behälter bei Unfällen simulieren. Tests mit Original-Castoren werden von Kritikern immer wieder gefordert, doch sie finden nicht statt. Auch für den HAW 28 M haben lediglich Tests mit einem l:2-Behälter stattgefunden.
Aus der französischen Wiederaufarbeitungsanlage (WAA) La Hague sind noch 33 Castor-Behälter für Gorleben zu erwarten. Sie sollen planmäßig in den Jahren 2008, 2009 und 2010 in jeweils 11er-Packungen geliefert werden.
Danach wird auch noch WAA-Atommüll aus dem britischen Sellafield in Gorleben erwartet. Er soll aber erst später rollen, so dass ein letzter Transport aus La Hague im Jahre 2011 kein Problem wäre, skizziert Auer. Bisher gibt es nur eine „Empfehlung" einer Regierungskommission, den geplanten 2009er-Transport auszusetzen, schrieb die „Süddeutsche".Der neu zu genehmigende Behälter ist notwendig geworden, weil sich die Temperaturen des Atommülls über die Jahre erhöht haben . Daher wird die für dieses Jahr geplante Castor-Fuhre mit neuen französischen Behältern des Typs TN 85 geliefert. Die Behälter werden in La Hague gerade beladen. Die GNS möchte 2009 aber lieber auf den eigenen neuen Castor zurückgreifen: zum einen womöglich aus Kostengründen, zum anderen, weil bereits drei oder vier Behälter produziert seien, so GNS-Sprecher Auer. Vom TN 85 dagegen müssten alle elf Behälter frisch produziert werden.
Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) teilt mit, dass es sich die GNS selbst zuzuschreiben habe, wenn die BAM mit den bisherigen Unterlagen nicht zufrieden sei. Die Diskussion über Castor-Sicherheit ist im Wendland ein Dauerbrenner. Bereits 2002 hatte das TV-Magazin „plusminus" darüber berichtet, dass Berechnungen für Sicherheitsnachweise von Castor-Behältern möglicherweise fehlerhaft gewesen seien. Kritiker sprachen von „massakrierten Stoßdämpfern": Sollte ein Castor aus drei Metern Höhe auf den Boden knallen, würde er reißen und Radioaktivität entweichen. Das BfS legte daraufhin Gutachten vor, nach deren Berechnungen bei einem Sturz ein Versagen der Behälters auszuschließen sei.
Ein Bericht aus der lokalen ELBE-JEETZEL-ZEITUNG vom 30.April 08
Der Castoren-Transport 2009 nach Gorleben ist entgegen anderslautenden Medienberichten noch nicht definitiv abgesagt. Dies betont die Gesellschaft für Nuklearservice (GNS), Betreiberin des Zwischenlagers in Gorleben. Wenn es eine Genehmigung für den neuen Castor-Behälter HAW 28 M bis September gäbe, wäre ein Transporttermin 2009 zu halten. Es stelle aber auch kein Problem dar, wenn es 2009 keinen Transport gäbe, sagt Jürgen Auer, Pressesprecher der GNS-Tochter BLG in Gorleben. Unabhängig davon ist jetzt erneut eine Diskussion losgetreten über die Frage, wie sicher Berechnungen und Prüfungen für Atommüll-Behälter sind.
Denn nach einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung" gibt es im Zulassungsverfahren für den neuen Behältertypen Probleme. Die Bundesanstalt für Materialforschung (BAM) ist damit beauftragt. Laut „Süddeutscher Zeitung" hat die BAM in einem Schreiben an die GNS „Defizite des Antragstellers bei grundlegenden Fragestellungen" beklagt. Diese Defizite seien „eine der wesentlichen Ursachen für die zeitlichen Verzögerungen" im Zulassungsverfahren. Rechenmodelle für die Castoren seien so verändert worden, dass sie bestimmte Ergebnisse gebracht hätten.Die GNS dementiert nicht, dass es ein solches Schreiben gibt. Sprecher Jürgen Auer betont aber, dass man die Inhalte „nicht überbewerten" sollte. Schließlich würden jetzt aufwändigere Rechenverfahren als früher angewandt.
Die Sicherheit der Behälter wird seit jeher vorwiegend anhand von umstrittenen Rechenmodellen ermittelt. Sie sollen das Verhalten der Behälter bei Unfällen simulieren. Tests mit Original-Castoren werden von Kritikern immer wieder gefordert, doch sie finden nicht statt. Auch für den HAW 28 M haben lediglich Tests mit einem l:2-Behälter stattgefunden.
Aus der französischen Wiederaufarbeitungsanlage (WAA) La Hague sind noch 33 Castor-Behälter für Gorleben zu erwarten. Sie sollen planmäßig in den Jahren 2008, 2009 und 2010 in jeweils 11er-Packungen geliefert werden.
Danach wird auch noch WAA-Atommüll aus dem britischen Sellafield in Gorleben erwartet. Er soll aber erst später rollen, so dass ein letzter Transport aus La Hague im Jahre 2011 kein Problem wäre, skizziert Auer. Bisher gibt es nur eine „Empfehlung" einer Regierungskommission, den geplanten 2009er-Transport auszusetzen, schrieb die „Süddeutsche".Der neu zu genehmigende Behälter ist notwendig geworden, weil sich die Temperaturen des Atommülls über die Jahre erhöht haben . Daher wird die für dieses Jahr geplante Castor-Fuhre mit neuen französischen Behältern des Typs TN 85 geliefert. Die Behälter werden in La Hague gerade beladen. Die GNS möchte 2009 aber lieber auf den eigenen neuen Castor zurückgreifen: zum einen womöglich aus Kostengründen, zum anderen, weil bereits drei oder vier Behälter produziert seien, so GNS-Sprecher Auer. Vom TN 85 dagegen müssten alle elf Behälter frisch produziert werden.
Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) teilt mit, dass es sich die GNS selbst zuzuschreiben habe, wenn die BAM mit den bisherigen Unterlagen nicht zufrieden sei. Die Diskussion über Castor-Sicherheit ist im Wendland ein Dauerbrenner. Bereits 2002 hatte das TV-Magazin „plusminus" darüber berichtet, dass Berechnungen für Sicherheitsnachweise von Castor-Behältern möglicherweise fehlerhaft gewesen seien. Kritiker sprachen von „massakrierten Stoßdämpfern": Sollte ein Castor aus drei Metern Höhe auf den Boden knallen, würde er reißen und Radioaktivität entweichen. Das BfS legte daraufhin Gutachten vor, nach deren Berechnungen bei einem Sturz ein Versagen der Behälters auszuschließen sei.
Ein Bericht aus der lokalen ELBE-JEETZEL-ZEITUNG vom 30.April 08