Sonntag, 7. Februar 2010

Atom-Müll der UdSSR in Ostsee gekippt /5.02.10

Atom-Müll nach Ende der UdSSR in Ostsee gekippt
Russland hat bis Mitte der 90er Jahre heimlich radioaktive und chemische Altwaffen in den internationalen Gewässern der Ostsee "entsorgt". Laut einem schwedischen TV-Bericht erfuhren sowohl der schwedische Militärgeheimdienst als auch die Regierung bereits vor Jahren davon. Dennoch sei die Angelegenheit - offenbar unter anderem aus Kostengründen - unter den Tisch gekehrt worden.

Laut Recherchen von schwedischen Reportern kippte die russische Marine nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion zwischen 1991 und 1994 jeweils in der Nacht mehrere Ladungen ausgemusterte chemische und nukleare Kampfmittel von der stillgelegten Flottenbasis Karosta bei Liepaja in Lettland ins Meer. Die illegale Entsorgung der Altwaffen geschah laut dem Bericht, der sich auf Geheimdienstinformationen beruft, innerhalb der schwedischen Wirtschaftszone östlich der Insel Gotland.

Die Vorfälle sollen Ende 1999, beziehungsweise Anfang 2000 der Regierung in Stockholm zur Kenntnis gelangt sein. Ein Sprecher des Stockholmer Außenministeriums sagte, die damalige Außenministerin, die drei Jahre später ermordete Anna Lindh, sei darüber "sehr aufgeregt" gewesen.

Das Verteidigungsministerium habe hinsichtlich weiterer Maßnahmen jedoch mit der Begründung abgewunken, ohne die exakte Position des Waffenmülls zu kennen, sei die Suche und eventuelle Bergung der hochgefährlichen Stoffe zu teuer. Die russische Botschaft in Stockholm lehnte zu dem Bericht vorerst jeden Kommentar ab.
Quelle: http://www.apa.at