Nach Informationen der Fraktion DIE LINKE im Niedersächsischen Landtag sollen die Sicherheitsanforderungen für atomare Endlager gesenkt werden. „Nach unseren Erkenntnissen hat sich insbesondere das Land Niedersachsen für Aufweichungen stark gemacht. Ziel der Landesregierung ist es, möglichst schnell das Endlager Gorleben zu installieren“, sagte Kurt Herzog, umweltpolitischer Sprecher der Fraktion. So sollen künftig sogar Laugenzutritte wie in der Asse nicht mehr ausgeschlossen sein. Außerdem wolle man eine behälterlose Bohrlochlagerung erlauben, die eine Rückholung des Atommülls unmöglich mache.
Zusätzlich solle der sogenannte quantitative Risikoansatz entfallen. „Dabei ist die bisherige Bestimmung ohnehin schon lax“, kritisierte Herzog. Nach den bisherigen Grenzwerten dürfen radioaktive Nuklide in einer Größenordnung austreten, nach denen das Auftreten schwerwiegender Krankheiten wie Krebs bei jedem 1000. Anwohner im Bereich der Toleranz liegt.
Hinter verschlossenen Türen wollen die politisch Verantwortlichen nach Angaben von Herzog Tatsachen schaffen. „Die stülpt man später der Bevölkerung einfach über. Das ist das Gegenteil von Transparenz“, so Herzog. Er wies darauf hin, dass die im Jahr 2008 vom damaligen Umweltminister Sigmar Gabriel vorgelegte erste Version der Sicherheitsbestimmungen mehrfach entschärft und an die Verhältnisse in Gorleben angepasst wurden. „So hat man die geologischen Mängel, die der Salzstock Gorleben aufweist, einfach dadurch umgangen, dass man kein Mehrbarrieren-System mehr vorsah und auch kein abschottendes intaktes Deckgebirge“, sagte Herzog.
Quelle: http://www.umweltruf.de