Gorleben wird größer: die Gesellschaft für Nuklearservice (GNS) will anbauen. Eine Verpackungsanlage für die schwach- und mittelaktiven Abfälle soll direkt neben der Halle, in der bisher rund 2000 Gebinde stehen, errichtet werden. Die GNS nennt den Erweiterungsbau "Prüf- und Qualifizierungsgebäude", die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) sieht darin ein weiteres Eingeständnis, dass bisher niemand die Atommüllendlagerung in Griff hat: " Angeblich wurden in der Lagerhalle konradgängige Container verwandt, nun - 15 Jahre nach Einführung dieser Konditionierungstechnik - ist sogar ein Erweiterungsbau vonnöten, um die Einlagerungsbedingungen im geplanten Endlager für schwach- und mittelaktive Abfälle in Salzgitter erfüllen zu können: ein Disqualifizierungsgebäude soll errichtet werden".
Gorleben werde, so die Befürchtung der Gorleben-Gegner, zur Drehscheibe bei der Verpackung schwach- und mittelaktiver Abfälle. "Eine Neuinvestition in Millionenhöhe tätigt die GNS nicht, um nur die Abfälle, die bisher in Gorleben unzureichend verpackt wurden, neu zu verpacken", schreibt die BI. Da warten die Abfälle, die möglicherweise in der Asse II wieder ans Tageslicht befördert würden, auf eine Konditionierung, und das würde zu einem ständigen Hin- und Hertransport von Atommüll führen und damit zu einer zusätzlichen Gefahr, zum Beispiel bei einer Kollision auf der Straße. Sorgen bereite auch die Strahlenexposition, wenn mit verpresstem Rohabfall hantiert werde: "Mit der Abluft gerät Strahlung in die Atemluft", warnt die BI. Man werde nun den GNS- Antrag unter die Lupe nehmen und den Fokus nicht allein auf die Castortransporte, sondern auf den gesamten Betriebsablauf der GNS richten, kündigt die Bürgerinitiative an.
Quelle: castor.de