Sonntag, 21. August 2011

Proteste gegen deutsche Atom-Bürgschaft /3.08.11

Im Rahmen einer Pressekonferenz von Entwicklungshilfeminister Dirk Niebel haben Atomkraftgegner gegen eine deutsche Exportbürgschaft für das Kernkraftwerk Angra 3 in Brasilien demonstriert. Auf den Schildern und Transparenten der Aktivisten war zu lesen: "Atomtod exportiert man nicht!"

Bereits im Februar 2010 hatte die Bundesregierung eine Bürgschaft über 1,3 Milliarden Euro für das brasilianische Kernkraftwerk Angra 3 zugesagt, diese aber bis heute nicht verwirklicht. Mit einer Entscheidung ist nach der parlamentarischen Sommerpause zu rechnen. Die Finanzierung des Projekts ist insgesamt ins Stocken geraten, weil beteiligte Banken aus Frankreich zusätzliche Sicherheitsanalysen des Meilers gefordert haben. Fritz Mielert vom Netzwerk Campact: "Während selbst Banken aus dem atomfreundlichen Frankreich an dem Projekt zweifeln, hält die Bundesregierung bislang daran fest. In Deutschland aus der Atomkraft aussteigen, aber den Bau von Atomkraftwerken im Ausland fördern - das passt nicht zusammen. Es muss endlich Schluss sein mit dieser Doppelmoral."

Mielert gibt zu bedenken, dass selbst die Bundesregierung Zweifel an der Katastrophen-Sicherheit von Angra 3 geäußert habe. "Das Konzept für Angra 3 stammt noch aus den 1970er-Jahren und ist sicherheitstechnisch völlig veraltet. Nirgendwo in Westeuropa wäre dieser Reaktortyp heute noch genehmigungsfähig."
Quelle: http://www.stromauskunft.de