Dienstag, 14. Oktober 2008

DJV fordert STOPP der Akkreditierung zum Castor-Transport

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DJV fordert Stopp des Akkreditierungsverfahrens zum Castor-Transport

Berlin (ddp-nrd). Der Deutsche Journalisten-Verband hat die sofortige Einstellung des Akkreditierungsverfahrens zum geplanten Atommüll-Transport nach Gorleben gefordert. Der Presseausweis des DJV und anderer Verbände, der für 2008 die Unterschrift der Innenminister trage, müsse als Nachweis der hauptberuflichen journalistischen Tätigkeit ausreichen, sagte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken am Montag in Berlin. Den Presseausweis von DJV, ver.di, BDZV, VDZ, Freelens und VDS bekämen nur hauptberuflich tätige Journalisten. «Ein Akkreditierungsverfahren durch die Polizei ist deshalb völlig überflüssig.»

Hintergrund sind die Pläne der für den Castortransport zuständigen Polizeidirektion Lüneburg, nur solche Journalisten anerkennen zu wollen, die sich bei ihr akkreditieren lassen(
http://www.ad-hoc-news.de/Polizeipressestelle-zum-Castortransport-POL-CASTOR--/de/Polizeimeldungen/19721713). Nach Ansicht der Polizei reiche der Presseausweis nicht aus, weil es inzwischen eine Flut von Ausweisen gebe, schreibt die Polizeidirektion in einer Journalisteninformation. Konken forderte, Inhaber eines Presseausweises müssten im Rahmen der entsprechenden Sicherheitslage vor Ort freien Zugang zu Informationen und zur Route des Castor-Transports haben.

Nach Angaben der Atomkraftgegner soll der nächste Transport mit elf Castor-Behältern am 7. November an der französischen Wiederaufarbeitungsanlage La Hague starten. Insgesamt stehen aus La Hague noch drei Atommülltransporte nach Gorleben mit jeweils elf Castorbehältern an. Anschließend sollen noch 21 Behälter aus der britischen Wiederaufbereitungsanlage Sellafield in den Kreis Lüchow-Dannenberg gebracht werden. Bislang stehen im Gorlebener Zwischenlager 80 Castoren mit hochradioaktivem Atommüll.

(ddp)

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