Von Jürgen Voges
Am Sonnabend (29.08.09) starten die ersten Fahrzeuge von Gorleben nach Berlin - Dort ist eine Massendemonstration geplant
Gorleben - 30 Jahre nach ihrem legendären Gorleben-Treck rüsten Bauern aus dem Kreis Lüchow-Dannenberg wieder zu einer Großdemonstration. 300 Bauern mit Treckern zogen 1979 von Gorleben nach Hannover, wo sie 100 000 AKW-Gegner empfingen. Die bis dahin größte deutsche Anti-AKW-Demo brachte das in Gorleben geplante "Nukleare Entsorgungszentrum" zu Fall. Diesmal brechen die wendländischen Bauern nach Berlin auf. Vor der Bundestagswahl wollen sie mit AKW-Gegnern aus ganz Deutschland für den Ausstieg und gegen ein atomares Endlager Gorleben demonstrieren.
Am Samstag soll sich nach Angaben der wendländischen "Bäuerlichen Notgemeinschaft" am Erkundungsbergwerk Gorleben zunächst eine Vorhut der Treckerdemo sammeln. 50 Landwirte mit Traktoren und 150 weitere Wendländer auf Fahrrädern oder mit Wohnwagen würden dort eine einwöchige Anti-Endlager-Tour starten, sagt Landwirt Peter-Wilhelm Timme. Die Tour soll vom Salzstock Gorleben, der als Endlager-Standort seit 32 Jahren umstritten ist, zunächst zum einsturzgefährdeten Atommülllager Asse bei Wolfenbüttel führen. Weiter soll es über das in Bau befindliche Endlager Konrad in Salzgitter und das sanierungsbedürftige Endlager Morsleben bei Helmstedt schließlich nach Berlin-Spandau gehen. "Wir erwarten unterwegs natürlich kräftigen Zulauf", sagt Timme. Zeitgleich mit dem Endlager-Treck würden am 4. September die übrigen Mitglieder der wendländischen "Bäuerlichen Notgemeinschaft" in Spandau eintreffen, die direkt von Gorleben nach Berlin fahren wollen. Timme rechnet "auf jeden Fall mit mehreren Hundert" Treckteilnehmern.
Wie der Gorleben-Treck des Jahres 1979 soll auch der Anti-Atom-Treck nach Berlin am Zielort von einer bundesweiten Demonstration empfangen werden. Zu der Demo am 5. September unter dem Motto "Mal richtig abschalten!" wurden nach Angaben der Organisatoren in 102 Städten Busse oder Kurswagen der Bahn bestellt. Zudem würden von Trier, Lüneburg und Uelzen aus drei Sonderzüge zu der Protestaktion starten, sagt Jochen Stay von der Anti-AKW-Aktion "Ausgestrahlt". Die Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg (BI), die wie die Arbeitsgemeinschaft Schacht Konrad, die Umweltschützer von BUND und Robin Wood sowie die internationale Vereinigung von Ärzten gegen den Atomkrieg IPPNW ebenfalls zu den Demo-Organisatoren gehört, erwartet "etliche Zehntausend" Teilnehmer. "Es wird die größte Anti-AKW-Demo, die es in Berlin je gegeben hat", schätzt BI-Sprecher Wolfgang Ehmke.
Nach Angaben von "Ausgestrahlt"-Sprecher Stay wollen die Organisatoren bei der Demo AKW-Gegner, die weiter für einen sofortigen Ausstieg streiten, mit Gesinnungsgenossen zusammenführen, die nur gegen eine Verlängerung der Restlaufzeiten der Reaktoren sind. Gemeinsames Ziel sei, das Verhalten der Parteien zur Atomenergie über die Bundestagswahl hinaus zu beeinflussen, sagt Stay. Parteivertreter dürften bei der Demo nicht reden. "Wir AKW-Gegner fordern etwas von der Politik und nicht umgekehrt", betont der durch die Castor-Blockaden der Aktion "X-tausendmal quer" bekannt gewordene Aktivist. Landwirt Timme streitet schon seit seiner Jugendzeit gegen die heimischen Atomanlagen.
Quelle: Welt online
Am Sonnabend (29.08.09) starten die ersten Fahrzeuge von Gorleben nach Berlin - Dort ist eine Massendemonstration geplant
Gorleben - 30 Jahre nach ihrem legendären Gorleben-Treck rüsten Bauern aus dem Kreis Lüchow-Dannenberg wieder zu einer Großdemonstration. 300 Bauern mit Treckern zogen 1979 von Gorleben nach Hannover, wo sie 100 000 AKW-Gegner empfingen. Die bis dahin größte deutsche Anti-AKW-Demo brachte das in Gorleben geplante "Nukleare Entsorgungszentrum" zu Fall. Diesmal brechen die wendländischen Bauern nach Berlin auf. Vor der Bundestagswahl wollen sie mit AKW-Gegnern aus ganz Deutschland für den Ausstieg und gegen ein atomares Endlager Gorleben demonstrieren.
Am Samstag soll sich nach Angaben der wendländischen "Bäuerlichen Notgemeinschaft" am Erkundungsbergwerk Gorleben zunächst eine Vorhut der Treckerdemo sammeln. 50 Landwirte mit Traktoren und 150 weitere Wendländer auf Fahrrädern oder mit Wohnwagen würden dort eine einwöchige Anti-Endlager-Tour starten, sagt Landwirt Peter-Wilhelm Timme. Die Tour soll vom Salzstock Gorleben, der als Endlager-Standort seit 32 Jahren umstritten ist, zunächst zum einsturzgefährdeten Atommülllager Asse bei Wolfenbüttel führen. Weiter soll es über das in Bau befindliche Endlager Konrad in Salzgitter und das sanierungsbedürftige Endlager Morsleben bei Helmstedt schließlich nach Berlin-Spandau gehen. "Wir erwarten unterwegs natürlich kräftigen Zulauf", sagt Timme. Zeitgleich mit dem Endlager-Treck würden am 4. September die übrigen Mitglieder der wendländischen "Bäuerlichen Notgemeinschaft" in Spandau eintreffen, die direkt von Gorleben nach Berlin fahren wollen. Timme rechnet "auf jeden Fall mit mehreren Hundert" Treckteilnehmern.
Wie der Gorleben-Treck des Jahres 1979 soll auch der Anti-Atom-Treck nach Berlin am Zielort von einer bundesweiten Demonstration empfangen werden. Zu der Demo am 5. September unter dem Motto "Mal richtig abschalten!" wurden nach Angaben der Organisatoren in 102 Städten Busse oder Kurswagen der Bahn bestellt. Zudem würden von Trier, Lüneburg und Uelzen aus drei Sonderzüge zu der Protestaktion starten, sagt Jochen Stay von der Anti-AKW-Aktion "Ausgestrahlt". Die Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg (BI), die wie die Arbeitsgemeinschaft Schacht Konrad, die Umweltschützer von BUND und Robin Wood sowie die internationale Vereinigung von Ärzten gegen den Atomkrieg IPPNW ebenfalls zu den Demo-Organisatoren gehört, erwartet "etliche Zehntausend" Teilnehmer. "Es wird die größte Anti-AKW-Demo, die es in Berlin je gegeben hat", schätzt BI-Sprecher Wolfgang Ehmke.
Nach Angaben von "Ausgestrahlt"-Sprecher Stay wollen die Organisatoren bei der Demo AKW-Gegner, die weiter für einen sofortigen Ausstieg streiten, mit Gesinnungsgenossen zusammenführen, die nur gegen eine Verlängerung der Restlaufzeiten der Reaktoren sind. Gemeinsames Ziel sei, das Verhalten der Parteien zur Atomenergie über die Bundestagswahl hinaus zu beeinflussen, sagt Stay. Parteivertreter dürften bei der Demo nicht reden. "Wir AKW-Gegner fordern etwas von der Politik und nicht umgekehrt", betont der durch die Castor-Blockaden der Aktion "X-tausendmal quer" bekannt gewordene Aktivist. Landwirt Timme streitet schon seit seiner Jugendzeit gegen die heimischen Atomanlagen.
Quelle: Welt online