Freitag, 14. November 2008

Bahnstrecke stellten immer wieder Herausforderungen dar /13.11.08

gelesen bei Fuldaer Zeitung
Die Beamten der Bundespolizeiabteilung Hünfeld hatten in den vergangenen Tagen beim Castortransport von Frankreich ins atomare Zwischenlager im niedersächsischen Gorleben mit diversen Szenarien zu tun.

Gleisbesetzungen, Demonstrationen, Blockaden, Mahnwachen und Kletteraktionen in den Bäumen über der Bahnstrecke stellten immer wieder Herausforderungen dar. Es galt wieder einmal, den Transport der Castorbehälter in das Zwischenlager zu gewährleisten und gleichzeitig auch friedlichen Versammlungen von Transportgegnern den nötigen Raum zu gewähren, schreibt die Bundespolizeiabteilung in ihrer Einsatzbilanz. Auch in diesem Jahr hatte die Bundespolizeiabteilung Hünfeld ihren Einsatzort mit allen Polizei- sowie mehreren Verwaltungsbeamten und Tarifbeschäftigten nach Lüneburg verlegt, um zunächst ein Teilstück der eingleisigen Bahnlinie von Lüneburg nach Dannenberg zu schützen.

Kniffelig wurde die Situation vor allem bei zwei kurzfristigen Gleisblockaden und mehreren Aktionen kletternder Castor-Gegner. Insbesondere die Teams für Seilklettertechnik und für „Maßnahmen in Höhen und Tiefen“ waren in diesem Jahr besonders gefordert und „konnten dabei ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen“, hieß es.

Blöcke, Bäume und Traktoren

In kurzer Zeit gelang es den Hünfelder Spezialisten gemeinsam mit Kollegen aus Ratzeburg, Protestaktionen von „Robin Wood“-Aktivisten und einer „amtsbekannten“ französischen Castor-Gegnerin unter anderem auf der Eisenbahnbrücke über den Elbe-Seitenkanal friedlich zu beenden.
Die härteste Nuss hatten die Mitarbeiter der Hünfelder Bundespolizei indes auf dem letzten Abschnitt der Castor-Route beim Straßentransport der Atommüll-Behälter zu knacken. Unzählige kleine und große Blockaden durch Personen, abgestellte Traktoren, Betonblöcke mit daran fest geketteten Personen und Baumblockaden mussten durch die eingesetzten Polizeikräfte geräumt werden und verzögerten den Transport um fast 15 Stunden.

Nach dem Abschluss des Straßentransports und dem Eintreffen der Castorbehälter im Zwischenlager kurz nach Mitternacht war auch bei der Einsatzführung der Hünfelder Abteilung die Erleichterung groß, denn bei den eigenen und unterstellten Beamten waren keine ernsthaften Verletzungen zu beklagen und alle Aufträge erfüllt worden.
Nach einer letzten Übernachtung in den Einsatzunterkünften endete ein anstrengender aber auch erlebnisreicher Einsatz, schreibt die Bundespolizei.
Quelle:
Fuldaer Zeitung


"heute-journal" 3,19min, 09.11.08 bei YouTube online