gelesen in der regionalen Elbe-Jeetzel-Zeitung
Lokales aus dem Landkreis Lüchow-Dannenberg
»Subtile Art von Gewalt»
Polizeieinsatz beim Gorleben-Transport Thema im Atomausschuss
gel Dannenberg. Alles ist relativ. Offenbar auch die Wahrnehmung darüber, was den Umgang zwischen Demonstranten und Polizei bei Castor-Transporten angeht.
Verglichen mit den Protesten bei den Gorleben-Transporten in den 90er-Jahren und zu Beginn des neuen Jahrhunderts waren die Auseinandersetzungen vor drei Wochen grundsätzlich moderat und friedlich. Darüber lässt sich beiderseits womöglich Konsens herstellen. Im Kreis-Atomausschuss am Donnerstag in Dannenberg gingen Widerstandsgruppen jedoch mit hässlichen Details an die Öffentlichkeit. Die Rede war von unzureichenden Umständen; die Polizei habe die Verhältnismäßigkeit bei ihren Maßnahmen oftmals überschritten.
Die Vorwürfe blieben im Raum stehen, denn die Polizei hatte - trotz Einladung - keinen Vertreter in den Ausschuss entsandt. Die Initiativen berichteten beispielsweise von Einschüchterungen bei Sitzblockaden. »Stehen Sie freiwillig auf? Oder es tut weh», sei da Sitzblockierern von Polizisten eröffnet worden. Unverhältnismäßig, meinen die Gorleben-Gegner. Schließlich handele es sich nur um eine Ordnungswidrigkeit.
Martina Lammers (Bündnisgrüne) schilderte, dass in solchen Fällen auch mit Daumenbruch gedroht worden sei. Andere berichteten darüber, dass Sitzblockierer »systematisch gepiesackt» worden seien: mit Kniffen und Tritten in den Hintern. Die Vorsitzende der Bürgerinitiative Umweltschutz, Kerstin Rudek, äußerte den Verdacht, dass ein Polizeieinsatz, nachdem der Transport bereits vorbeigefahren war, womöglich nur einen erklärlichen Grund gehabt habe: um von der Polizei eingeschleuste Provokateure zurückzuholen in die eigenen Reihen.
Einen grundsätzlich friedlichen Protest und guten Polizeieinsatz haben die kirchlichen Seelsorger beobachtet. Propst Stephan Wichert-von Holten berichtete allerdings von »Ausreißern» auf beiden Seiten. Er sprach unter anderem von einer »subtilen Art von Gewalt». Und von sexistischen Übergriffen. So habe ein Polizist einer Demonstrantin beim Wegführen von der Sitzblockade in Gorleben den Hintern getätschelt - offenbar nur seine Machtposition ausnutzend.
Gar nicht nachvollziehen können die Pastoren, Pastorinnen und kirchlichen Mitarbeiter die Schilderungen der Polizei, dass eine große Anzahl Demonstrierender angeblich gewaltbereit gewesen sei. Die Landessynode habe diesen entgegengesetzten Eindruck der Seelsorger weitergeleitet an Bundeskanzlerin Merkel.
Quelle: Elbe-Jeetzel-Zeitung
Bild oben: Die Polizei habe beim Atommülltransport vor drei Wochen unter anderem beim Räumen von Blockaden "die Verhältnismäßigkeit bei ihren Maßnahmen oftmals überschritten". Das monierten Widerstandgruppen im Kreis-Atomausschuss.
Lokales aus dem Landkreis Lüchow-Dannenberg
»Subtile Art von Gewalt»
Polizeieinsatz beim Gorleben-Transport Thema im Atomausschuss
gel Dannenberg. Alles ist relativ. Offenbar auch die Wahrnehmung darüber, was den Umgang zwischen Demonstranten und Polizei bei Castor-Transporten angeht.
Verglichen mit den Protesten bei den Gorleben-Transporten in den 90er-Jahren und zu Beginn des neuen Jahrhunderts waren die Auseinandersetzungen vor drei Wochen grundsätzlich moderat und friedlich. Darüber lässt sich beiderseits womöglich Konsens herstellen. Im Kreis-Atomausschuss am Donnerstag in Dannenberg gingen Widerstandsgruppen jedoch mit hässlichen Details an die Öffentlichkeit. Die Rede war von unzureichenden Umständen; die Polizei habe die Verhältnismäßigkeit bei ihren Maßnahmen oftmals überschritten.
Die Vorwürfe blieben im Raum stehen, denn die Polizei hatte - trotz Einladung - keinen Vertreter in den Ausschuss entsandt. Die Initiativen berichteten beispielsweise von Einschüchterungen bei Sitzblockaden. »Stehen Sie freiwillig auf? Oder es tut weh», sei da Sitzblockierern von Polizisten eröffnet worden. Unverhältnismäßig, meinen die Gorleben-Gegner. Schließlich handele es sich nur um eine Ordnungswidrigkeit.
Martina Lammers (Bündnisgrüne) schilderte, dass in solchen Fällen auch mit Daumenbruch gedroht worden sei. Andere berichteten darüber, dass Sitzblockierer »systematisch gepiesackt» worden seien: mit Kniffen und Tritten in den Hintern. Die Vorsitzende der Bürgerinitiative Umweltschutz, Kerstin Rudek, äußerte den Verdacht, dass ein Polizeieinsatz, nachdem der Transport bereits vorbeigefahren war, womöglich nur einen erklärlichen Grund gehabt habe: um von der Polizei eingeschleuste Provokateure zurückzuholen in die eigenen Reihen.
Einen grundsätzlich friedlichen Protest und guten Polizeieinsatz haben die kirchlichen Seelsorger beobachtet. Propst Stephan Wichert-von Holten berichtete allerdings von »Ausreißern» auf beiden Seiten. Er sprach unter anderem von einer »subtilen Art von Gewalt». Und von sexistischen Übergriffen. So habe ein Polizist einer Demonstrantin beim Wegführen von der Sitzblockade in Gorleben den Hintern getätschelt - offenbar nur seine Machtposition ausnutzend.
Gar nicht nachvollziehen können die Pastoren, Pastorinnen und kirchlichen Mitarbeiter die Schilderungen der Polizei, dass eine große Anzahl Demonstrierender angeblich gewaltbereit gewesen sei. Die Landessynode habe diesen entgegengesetzten Eindruck der Seelsorger weitergeleitet an Bundeskanzlerin Merkel.
Quelle: Elbe-Jeetzel-Zeitung
Bild oben: Die Polizei habe beim Atommülltransport vor drei Wochen unter anderem beim Räumen von Blockaden "die Verhältnismäßigkeit bei ihren Maßnahmen oftmals überschritten". Das monierten Widerstandgruppen im Kreis-Atomausschuss.